Eine zehnstimmige Weltreise
Düsseldorfer Studenten spielen in St. Johann Baptist Musik aus ihren Heimatländern.
Krefeld. Eine musikalische Weltreise unter dem Thema „Heimat“ bieten am Samstag, 20. Juni, 18 Uhr, Studenten des Instituts für Kirchenmusik der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Ort des Geschehens ist die Kirche St. Johann Baptist. Für Professor Timo Nouranne war es naheliegend, ein Konzertprogramm zusammenzustellen, das die Nationalität seiner Studenten widerspiegelt. „Studierende des Masterstudiengangs Kirchenmusik und des Bachelorstudiengangs Chorleitung werden dirigieren und damit haben wir schon sechs Länder“, erklärt der aus Finnland stammende Dozent.
Neben den drei jungen Leuten aus Deutschland, die in dem Konzert dirigieren werden, sind es neben dem Finnen noch Nachwuchsmusiker aus Litauen, Russland, Südkorea und Japan. Musiker mit Heimspiel und verantwortlich für den Aufführungsort „Krefelder Dom“ ist Simon Botschen, der als Kirchenmusiker in der Gemeinde aktiv ist und ebenfalls zu den Studenten der Düsseldorfer Musikhochschule gehört. „Da wird es die eine oder andere Uraufführung für Krefeld geben“, sagt er, denn alle, die dirigieren, sollen Werke aus ihrer Heimat präsentieren.
Und so wird in dem Chorkonzert von den rund 30 Studenten auf Japanisch, Finnisch, Russisch, Litauisch, Deutsch und Lateinisch gesungen werden und dies vier- bis sogar zehnstimmig. Das Spektrum der Komponisten reicht von Pachelbel und Mendelssohn Bartholdy bis zu zeitgenössischen Komponisten. Die Litauerin Marija Bacyte wird mit dem einzigen nicht-geistlichen Lied des Abends, „Anoj pusej Duno-jelio“ (Auf der anderen Seite des Flusses) von Vaclovas Augustinas das jüngste Werk (2005) dirigieren.
In seiner 1971 komponierten „Vigila“ hat der Finne Einojuhani Rautavaara eine orthodoxe Messe geschrieben. „Das Stück ist nicht leicht für den Chor, aber leicht für das Ohr“, sagt sein Landsmann Nuoranne. Besonders spannend dürften auch die Kirchenmusikwerke aus dem Fernen Osten sein. Hideki Chihara vertont in seinem „Orasho“ Texte der ersten Christen in Japan.
Das „Gloria“ der koreanischen Komponistin Hyo-Won Woo, ein a-cappella-Werk in lateinischer Sprache, beinhaltet Soli, die von koreanischen Kommilitonen gesungen werden. „Die Soli sind im koreanischen Volksmusik-Stil geschrieben“, meint Botschen, „aber trotzdem deutlich zeitgenössische Musik“. Sie gefällt ihm besonders gut: „Es groovt ein bisschen.“