Am Strand, auf der Straße und in der Kufa
Das Kresch-Sommertheater lockt in diesem Jahr zu verschiedenen Spielorten. Im Mittelpunkt steht Franz Kafkas Werk.
Krefeld. Sommerabende draußen. Liegestühle. Sandstrand. Leeres Ladenlokal und Königstraße. Das ist der Rahmen, in dem das Kresch-Sommertheater 2015 stattfindet. Franz Mestre, der „Motor“ und Oberorganisator dieses Sommertheaters, ist überrascht und natürlich erfreut, dass das kleine Festival mit seinen verschiedenen Spielorten trotz aller Unwägbarkeiten nun steht.
Open air. In the house. On the Street. In the beach. Damit bietet man den Theaterfreunden in Krefeld ganz besondere Erlebnisse und verlangt ihnen schwere Entscheidungen ab: Wo soll man sich eine der Aufführungen anschauen, auf welches Ambiente hat man Lust und erwartet davon die interessantesten Einflüsse auf das Spiel? Die Premiere des Kresch-Sommertheaters heute Abend ist da eher noch ein Heimspiel. Sie findet im Innenhof der Fabrik Heeder statt, wo man sich in Liegestühle setzen kann. „Das Licht verändert sich während der Veranstaltung, deshalb beginnen wir um 21 Uhr“, sagt Mestre.
Open air. Gemeinsam mit dem Klangkünstler Ludwig Kuckartz wird Mestre „Klanglandschaft Kafka — eine Livelooplesung mit Musik“ präsentieren. Aus einem langen Brief wird er lesen, den Franz Kafka an seinen Vater geschrieben hat, der diesen jedoch nie erreicht hat.
In the house. Das leerstehende Ladenlokal an der Königstraße 81-83, einst gefüllt mit Outdoor-Kleidung, wird an zwei Abenden zum Ort der Premiere „Spielraum/Raumspiel“. Studenten der Hochschule und Mitglieder des Kresch-Stadtjugendtheaters zwei bieten hier eine Montage szenischer Rauminstallationen. Aber auch der improvisierte Fragemarathon „Quizoola!“ findet hier seine Bühne.
On the beach. Im Liegestuhl auf dem Sandstrand der Kufa gibt es die Kafka-Lesung, aber auch den „Krisenworkshop“ „Crisis? What Crisis? Oder welche Krise passt zu mir“.
In the street. Auch die Königstraße wird zum Spielort des Sommertheaters; auf einer Bühne und einer weiteren Spielfläche gibt es bei „Kultur findet Stadt(t)“ Kurzauftritte von 20 Minuten Länge von vier Aufführungen — Appetithäppchen, die die Wahl erleichtern, was man anschauen möchte.