Fabrik Heeder: Manchmal waren die Tänzer nur schwer zu sehen

Fused Auftakt der Tanztage mit einem Projekt von Vera Sander vor verfremdeten Fotos.

Krefeld. "Tanz gehört nachhaltig gefördert”, erklärte Kulturdezernent Roland Schneider zur Eröffnung der Reihe "fused”, die jetzt in der Fabrik Heeder startete. Das Kulturbüro hat im 1989 eröffneten Kulturzentrum von Beginn an den Tanz als Programmschwerpunkt gepflegt, die Spielstätte hat sich im Tanzland NRW gut positioniert. Wolfgang Hoffmann von der Staatskanzlei NRW, die "fused” ebenso wie die Kunststiftung fördert, meinte, Krefeld spiele im Tanz neben Essen und Düsseldorf eine "aparte Rolle”. Interessant sei, dass hier "eigene Konzepte” entwickelt würden.

Die Reihe "fused” basiert auf einem solchen Konzept. Kulturbürochef Jürgen Sauerland-Freer und seine Mitarbeiterin Dorothee Monderkamp haben es erdacht. Auswärtige Choreographen sollen mit hiesigen Künstlern gemeinsam Tanzprojekte entwickeln. Am ersten Abend präsentierten die Kölner Choreografin Vera Sander mit ihrer Compagnie und der Krefelder Fotograf Manuel Schroeder ihr Gemeinschaftswerk.

Elly Fujita und Kojira Imada tanzen in "Elly”, Dirk Specht hat den auf Dauer zu gleichförmigen Soundtrack collagiert. Peter van de Logt ist für die Bühne verantwortlich, deren wesentliche Elemente ein Vorhang auf der linken Seite und eine Opera an der Hinterwand sind. Auf die Opera projiziert Schroeder Fotos der Tänzer, die er während der Projektion verfremdet, animiert. Er spielt mit Wischeffekten, Schärfe und Unschärfe und so fort.

Die Tänzer agieren auf gutem Niveau, leider sieht man sie hier aber selten. Sander, die dort oft gastiert hat und das Problem kennen müsste, dass dort Bodenaktionen nur schwer zu erspähen sind, lässt die Tänzer leider viel zu oft eben dort agieren. Auch geraten die Fotos auf der Opera zu groß, so dass sich die Aufmerksamkeit bald viel zu sehr von den Tänzern abwendet.

Offenbar haben Sander und Schroeder nebeneinander hergearbeitet, die Aufführung leidet darunter manchmal so sehr, dass man zum verkündeten Inhalt - von der "Frage nach der eigenen Identität” und dem "Hineinwachsen in eine Kultur” ist die Rede - kaum Bezüge herstellen kann oder mag. Eine eher schwache Arbeit der Sander, von der man schon Besseres sah. Beim anschließenden Künstlergespräch in der Kulisse, das im Geplauder der Gäste unterzugehen drohte, wussten die Beteiligten kaum Erhellendes nachzutragen.