Hardy Rittner: Kraftvoller Virtuose am Klavier
Krefeld. Ganz leise eröffnet Hardy Rittner sein Kawai-Konzert in Fichtenhain. Dem Echo-Preisträger eilt ein ausgezeichneter Ruf voraus - entsprechend hoch sind die Erwartungen des Publikums.
Seine Programmgestaltung zeigt eine starke Orientierung am Repertoire des 19. Jahrhunderts. So beginnt er mit der Interpretation der Drei Intermezzi op. 117 von Johannes Brahms, drei kurzen Stücken, die jeweils aus einem Andante eine virtuose Bewegung entstehen lassen.
Leidenschaftlich, fröhlich, nachdenklich, dann wieder unbeherrscht voll ausufernden Gefühls erklingt die Sonate Nr. 2 fis-moll op. 2 von Johannes Brahms. Diese Sonate erzählt eine Geschichte, in ihr öffnet Brahms eine Tür in sein Inneres. Rittner spielt kraftvoll, schöpft die virtuosen Ausbrüche am Klavier voll aus, hebt einzelne Motive heraus, setzt sie hart gegen massive Akkordbrechungen im rasanten Tempo.
Nach der Pause spielt Rittner die 12 Etüden op. 25 von Frédéric Chopin. Kurze emotional einheitliche Stücke bersten vor virtuosen Passagen, die Rittner voll auskostet. Rasant, aber ohne eine intensive innere Beteiligung fetzen die Töne über die Tastatur, nicht jeder ist wichtig.
Seine kraftvolle Wiedergabe der Stücke überzeugt das Publikum. Zwei Zugaben runden den Abend ab. ubr