Das Quartett Double Trouble Jazz mit zwei Kontrabässen im Stadttheater-Foyer
Das Quartett Double Trouble verblüfft mit gleich zwei Kontrabässen.
Krefeld. Was für ein Rhythmusgespann! Der Kontrabassist Robert Landfermann und der Schlagzeuger Jonas Burgwinkel schwimmen in der Jazzwelt zurzeit auf einer besonders hohen Welle des Erfolgs. Anfang des Monats waren sie noch mit dem Trio des Pianisten Pablo Held und dem amerikanischen Gitarrenhelden John Scofield als Gastsolist auf kleiner Europatournee, nun konnte man sie auch in Krefeld bewundern, allerdings mit einer anderen Band. Auf Einladung des Jazzklubs Krefeld gastierten sie mit Peter Ehwalds Quartett Double Trouble im Stadttheater-Foyer.
Das Besondere an der Combo Ehwalds sind aber nicht nur diese exquisiten Musiker, die sich schon internationalen Ruhm erspielt haben, das Besondere ist vor allem die Besetzung an sich. Der Saxophonist Ehwald verzichtet auf ein bindendes Harmonieinstrument, statt dessen füllt er sein Quartett mit einem zweiten Kontrabassisten auf, und zwar Andreas Lang, der erst kürzlich beim International Jazz Day auf Burg Linn zu hören war.
Landfermann hat einen eher weichen, voluminösen Ton, Langs Bass klingt dumpfer, aber auch knackiger. In den Klangfarben ergänzen sich die beiden also. In den arrangierten Teilen der Stücke bedienten sie oft verschiedene Lagen, so dass sie sich auch dort nicht ins Gehege kamen.
Auch wenn beide mehrstimmig zu spielen in der Lage sind, versuchten sie aber keineswegs, das fehlende Harmonieinstrument zu ersetzen. Die Stücke Ehwalds, die mal fast frei, dann wieder gebunden, mal jazzig, dann wieder geräuschvoll, fast punkig daher kommen, bleiben im Gesamtklang immer luftig, lassen Ehwald an Tenor- und Sopransaxophon die Möglichkeit, Haken in jede Richtung zu schlagen.
Davon macht er mit seinem mal süffigen, mal mit viel Blasgeräuschen zurückgenommenen Klang, mal mit expressivem Forte, mal mit elegant und cool durchformulierter Jazzphrasierung reichlich Gebrauch, ohne durch rasende Läufe vordergründiges Virtuosentum zu demonstrieren.
Musikalität und Spielfreude zeichnete den Auftritt der Band aus, und daran hat nicht zuletzt Jonas Burgwinkel einen großen Anteil. Wie souverän dieser technisch herausragende Drummer einerseits seine Rhythmen in Fluss hält und ihnen andererseits akzentuierte Härte verpasst, wie er zwischen eher perkussivem und dann wieder von den Becken her geführtem Spiel hin- und herwechselt, wie er auch in durchgehenden Grooves jeden Takt einfallsreich anders gestaltet und so fort, das macht ihm derzeit so schnell keiner nach.