Klassik Bayer-Symphoniker haben neuen Leiter

Thomas Schlerka übernimmt den Taktstock. Ein junger Kawai-Pianist ist im Herbst zu Gast.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Das Frühjahrskonzert der Bayer-Symphoniker steht kurz bevor, dirigieren wird allerdings nicht Kenneth Duryea, der seit 2008 künstlerischer Leiter des Orchesters war. Er hat, aufgrund seiner Arbeit an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, die Aufgabe kurzfristig abgegeben. Seinen Platz nimmt Thomas Schlerka ein, der bereits im Herbst ein Konzert mit den Symphonikern gestaltet hat. „Wir sind froh, dass Schlerka das Programm, wie es Duryea aufgestellt hat, übernehmen will, weil wir mit den Proben schon begonnen haben“, erklärt der erste Vorsitzende, Heiner Schrage.

Schlerka ist Dirigent der Rhein-Ruhr-Philharmonie und Chefdirigent der Philharmonischen Gesellschaft Düsseldorf. Er hebt sich vor allem durch unkonventionelle Konzertprogramme hervor. So hat er unter anderem in Düsseldorf die Star Wars Suite, die Queens-Symphonie und die Symphonie Nr. 1 von Gustav Mahler präsentiert. Auf dem Programm am kommenden Sonntag im Seidenweberhaus stehen die Ouvertüre zu „Euryanthe“ von Carl Maria von Weber sowie Variationen für Oboe und Orchester von Johann Nepomuk Hummel mit Melanie Jung. Die Solistin ist Oboistin an der Hamburger Staatsoper.

Mit Schlerka werden die etwa 80 Mitglieder der Bayer-Symphoniker ab Herbst etwas ganz Neues probieren, denn dann ist ein junger Pianist zu Gast. Welcher das sein wird, stellt sich erst im Juli heraus. Nach dem Ende des Tschaikowsky-Wettbewerbs wird Kawai einem der Künstler das Konzert anbieten. „Junge Musiker kommen nicht gut an Orchester heran, deshalb ist das für sie ein gutes Angebot“, erklärt Philipp Potz von Kawai.

Die Kooperation zwischen Kawai und den Symphonikern wird es ab dem Herbst häufiger geben. „Wir haben beide das gemeinsame Ziel, die Kultur in Krefeld zu beleben. Das ist jetzt ein neuer Baustein“, erklärt Potz.

Während das Orchester kaum Nachwuchssorgen hat, beschäftigt sich der Vorstand aber mit der Sorge, wie sich der Weggang von Bayer auswirken könnte. Bisher hat das Unternehmen zugesagt, die Vereinsförderungen aufrecht zu erhalten. „Da müssen wir jetzt erstmal abwarten. Im schlimmsten Fall fällt die Förderung weg, dann bräuchten wir volle Säle und auch mehr junges Publikum“, erklärt Klaus Elfes vom Vorstand.

Von dem unkonventionellen Stil von Schlerka erhoffen sich die Mitglieder eine erkennbare Wirkung, denn in Düsseldorf gelinge es dem Dirigent durchaus, mit seinen Konzertabenden die Tonhalle zu füllen.