Konzert in der Friedenskirche: Als Sittich von Wattenscheid reißt Basso die Zuhörer mit

Der Auftritt des Duos in der Friedenskirche war ein Genuss.

Krefeld. Daniel Basso und Mirko van Stiphaut, das ist ein Duo, dem man jeden Augenblick seines Konzerts anmerkt, dass ihm das Musizieren Spaß macht. Routiniert, eingespielt, aber auch spontan — oder aber so perfekt professionell, wie es sich nach rund zwanzig Jahren gemeinsamer Auftritte eben ergibt. Und dann noch mit einer Leichtigkeit durch die diversen Instrumente, ein bisschen Kampf mit der Computertechnik und wohlklingender Experimentierfreude. Diese „Aftershow“ am vergangenen Freitag im Kulturpunkt Friedenskirche war ein Genuss.

Der Fundus an Instrumenten ist für zwei auf der kleinen Bühne schon beachtlich, aber Basso hat in seinem Repertoire beispielsweise auch noch ein „gesungenes Schlagzeug“. Seine Kreativität und Fähigkeit, Klänge zu erzeugen, sorgen immer wieder für ein leichtes Staunen.

Unschlagbar sind jedoch seine Stücke, in denen er als „Sittich von Wattenscheid“, so die flapsige Anmoderation von Stiphaut, in hohen wie tiefen Lagen und verschiedenen Musikstilen pfeift. Das reißt auch das Publikum mit, seinen spontanen Part zu übernehmen. In Co-Produktion verwandelt sich der Kulturpunkt zur weiten Prärie, in der ein imaginärer Clint Eastwood als einsamer Cowboy mit der bekannten Filmmelodie reitet, während das Publikum ihm das Hufgetrappel schnalzt.

Das Spektrum der beiden Musiker sorgt für einen höchst abwechslungsreichen Abend. Stiphaut spielt verschiedene Gitarren und moderiert locker sowie dezent witzig durch das Programm. Wenn Basso singt oder als Stimmakrobat zum Einsatz kommt, begleitet er sich auf dem Keyboard oder er gibt gefühlvolle Trompetensolos zum Besten.

Jazziges, Rockiges, mal etwas lateinamerikanisch Angehauchtes oder aber Parodien auf Schlager bringen die zwei mit solch einer wohltemperierten Leichtigkeit, dass es vom ersten bis zum letzten Ton ein Genuss ist, sie zu erleben.

Das „Multimediale“ ihrer Show, drei hinter ihnen flimmernde Bildschirme, könnten sie sich auch schenken. Diesen Firlefanz brauchen sie für ihre Auftritte wirklich nicht.