Krefelder Künstler: Schluss mit dem Gezeter
Befürworter von „Quer geschnitten“ melden sich zu Wort.
Krefeld. Es sind noch fünf Monate bis zur Eröffnung. Doch schon jetzt ist die geplante Ausstellung "Quer geschnitten" im Kaiser-Wilhelm-Museum hochgradig umstritten.
Nach dem Protestbrief von zwölf Künstlern an den Oberbürgermeister und die Museumsleitung versucht nun die einflussreiche Gemeinschaft Krefelder Künstler (GKK), die Gemüter zu beruhigen - was erst mal kein Wunder ist. Denn schon im Vorfeld der Ausstellung saß die GKK mit im Boot, stellt mit Horst Kurth, Leiter des Kunst-Spektrums, einen der sieben Juroren für das Auswahlverfahren.
"Schluss mit wenn-aber-hätte-müsste", fordern die GKK-Vorsitzenden K. A. Janßen und Peter M. Heeser und rufen ihre Künstlerkollegen zur Teilnahme an "Quer geschnitten" auf: "Nutzt dieses außergewöhnliche Angebot!" Genau das haben ein gutes Dutzend Rebellen bereits abgelehnt. Sie fühlen sich als "Pausenclowns" missbraucht.
Die GKK sieht in diesem Protest die Gefahr, eine einmalige Chance zu verspielen: "Ohne kleinliches Gezetere und Querschüsse könnte in dieser geplanten Ausstellung ein sehenswerter Querschnitt gezeigt werden mit einem einmaligen Raumangebot, das es so nie wieder geben wird", betonen Janßen und Heeser. Eine Kritik an der Ausstellung, verbunden mit der Frage, wie das Museum Krefelder Kunst stärker fördern kann, sei erst nach Ende der Ausstellung sinnvoll.
Kritik an den Kollegen kommt auch von Caco. Er befürchtet, dass die Teilnehmer an der Ausstellung schon im Vorhinein zu "Verrätern gestempelt" werden. "Mit Vorwürfen kommt man sich nicht näher", betont Caco und setzt auf Veränderung durch Annäherung. Die Museumsleitung verhalte sich im Grunde nicht anders als die "Krefelder Maleraffen". Auch bei A-Gang, GKK oder BBK dürfe längst nicht jeder mitmachen: "Jedes Grüppchen interessiert sich nur für seine eigene Vereinsmeierei, bewegt sich nur im eigenen Dunstkreis."