Kinder- und Jugendtheater Kresch-Theater feiert sein 25-jähriges Bestehen
„Nathan der Weise“ und „Don Quijote“: Die neue Spielzeit wird in der Fabrik Heeder im September mit einer Doppelpremiere eröffnet.
Krefeld. „Die Zuschauer können sich auf einen starken Kresch-Herbst freuen“, sagt Gesamtspielleiter Michael Jezierny. Das Kinder- und Jugendtheater der Stadt feiert mit der Spielzeit 2016/2017 sein 25-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums gibt es eine Doppelpremiere am 23. und 25. September samt Party in der Fabrik Heeder. Bis zum Jahresende werde so viel gespielt, wie es möglich sei.
Anfang Dezember soll es die Jubiläumsgala „Let’s Kresch“ geben, in der viele Schauspieler auftreten, die in den vergangenen 25 Jahren im Kresch-Theater auf der Bühne standen. Zudem plant das Kresch-Team ein Festival mit ehemaligen Mitstreitern, die heute am Theater oder beim Fernsehen arbeiten.
Die neue Spielzeit beginnt am 23. September mit der Premiere von „Nathans Kinder“, einer Adaption des Lessing-Stücks „Nathan, der Weise“. Autor Ulrich Hub setzt in seiner Interpretation auf die „zweite Generation“, die nichts mehr mit Mord und Totschlag im Namen einer Religion gegen eine andere Glaubensrichtung gemein haben möchte. „Die Jungen finden zusammen, während die Alten noch über Religion diskutieren“, sagt Regisseur Helmut Wenderoth. Nach der Premiere soll es eine große Spielzeit-Eröffnungsparty mit Live-Musik in der Fabrik Heeder geben.
Mit „Don Quijote und Sancho Panza“ gibt’s an der Virchowstraße am 25. September eine Uraufführung. „Es ist für mich eine persönliche Motivation als Spanier, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen“, sagt Regisseur Franz Mestré. Er hat sich auf der iberischen Halbinsel auf Spurensuche begeben und Menschen getroffen, die an die reale Existenz des tragischen Helden glauben, besonders in dessen literarischen Herkunftsregion um La Mancha in Zentralspanien.
Dort gebe es auch mehrere Ortschaften, die sich als Geburtsort der fiktiven Romanfigur bezeichnen. Zusammen mit Joachim Froebe wird Mestré auf der Bühne stehen. Den Roman des Autoren Miguel de Cervantes Saavedra (1547 bis 1616) erzählen sie in seinem 400. Todesjahr aber nicht nach. „Wir werden das Publikum in eine andere Wirklichkeit entführen“, erzählt Mestré.
Michael Jezierny, Gesamtspielleiter
Das Flüchtlingsthema greift das Kresch-Team mit dem neuen Stück „Tohu und Wabohu“ unter Regie von Helmut Wenderoth auf. Die Premieren-Inszenierung 2017 ohne Wort mit Masken und Musik richtet sich an Kinder ab fünf Jahren. Mit Witz und Clownerie erzählt das Kresch-Theater eine Geschichte von Fremden und Freunden, vom Weggehen und Ankommen, passend zur aktuellen Bevölkerungssituation.
Eine offene Position bildet ein Theaterprojekt anlässlich des Jubiläums: Vorgesehen ist eine Produktion mit einer Künstlerin oder einem Künstler mit Wurzeln im Kresch-Theater. „Da gibt es einige, die in der Theaterwelt spannende Sachen machen“, sagt Jezierny. Derzeit sei das Kresch-Theater in Gesprächen. Red