Künstler spielen am Elfrather See

Der Duisburger Sascha Zimmermann veranstaltet im September ein Festival in Krefeld.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Der Elfrather See — beschaulich wie auf einer Postkarte liegt er da. Auf die grüne Wiese verirrt sich mal eine Gans — ansonsten sind es vor allem die Ruhesuchenden, die sich dort wohlfühlen. Das soll sich ändern. Der Duisburger Sascha Zimmermann hat sich den E-See ausgesucht, um dort die Premiere seines Greengos-Festivals zu feiern. Auf der Bühne stehen unter anderem: The Fog Joggers, Umse, Coely, Mellow Mark und die Schlicktown Crew.

Der 38-Jährige kommt ursprünglich aus dem Bereich Management. „Ich hatte keine Zeit für Freunde, habe 40 Kilo zugenommen, weil ich nur im Büro, im Flugzeug oder in Taxis saß.“ Schließlich hatte er einen Burn-out. „Die Greengos—Idee ist aus der Krankheit gewachsen.“ Nun findet das Festival am 13. September am Elfrather See statt. Auf der gegenüberliegenden See-Seite des Cafés am Bruchweg.

Sascha Zimmermann, Veranstalter von Greengos

Das Festival war bereits für vergangenen Jahr geplant, dann musste Zimmermann wegen eines Hirntumors operiert werden. Heute achtet er stark darauf, was er isst und wo die Sachen herkommen. Das wird sich auch auf dem Festival widerspiegeln. „Bei uns wird es nur Bioprodukte geben, das gilt für die Getränke und den Foodtruck. Die Aussteller sind zum großen Teil Hilfsorganisation wie Greenpeace.“ Einen erhobenen Zeigefinger haben die Gäste des Festivals aber nicht zu erwarten. Es sollen eher Alternativen aufgezeigt werden: zur Fast-Food-Ernährung, zum Kleider- oder zum Möbelkauf. „Es geht darum. Leute zu vereinen, die auf so etwas eh schon achten und Besucher, die nur wegen der Musik kommen.“ Zimmermann hofft auf 1500 bis 2000 Leute, die an dem Tag an den E—See kommen.

Es wird zwei Bühnen geben. Die elf Acts spielen den ganzen Tag auf der großen Bühne. Davor kann getanzt werden. Auf einer kleineren Bühne wird Musik für die Leute gespielt, die auf der Liegewiese unter den Sonnenschirmen entspannen. „Wir werden alles dekorieren und so gestalten, dass die Leute auch chillen können“, sagt Zimmermann.

Die Musikrichtungen sind gemischt. Umse präsentiert deutschen Hiphop, Coely geht in die soulige und Lary in die elektronische Richtung. „Die Fog Joggers passen natürlich perfekt zu Krefeld. Wir wollen auch dafür sorgen, dass es zum Abend hin rockiger wird“, erklärt Zimmermann. DJ Element sorgt in der Umbauzeit der Bands dafür, dass die Stimmung gut bleibt.

Die Aussteller bezahlen nichts für ihren Platz auf dem Festival, und ein Teil der Einnahmen wird gespendet. „Es wird knapp von der Profitabilität“, sagt Zimmermann und lacht. Neben den Fog Joggers wird eine weitere Krefelder Künstlerin vertreten sein. Katrin Petri wird den Besuchern zur Seite stehen, wenn diese ihre eigenen Festival-T-Shirts bedrucken. Diese stammen aus fairen Produktionen.

Zimmermann will das Festival zweimal im Jahr machen, das ist momentan das Ziel. Wenn es gut läuft auch am Elfrather See. „Schön wäre es, in der Openair-Saison jeden Monat in einer anderen Stadt zu sein.“

Für die Fläche hat er sich vor allem entschieden, weil die Anbindung optimal ist. „Ich bin als Duisburger auch schon mit dem E-See aufgewachsen. Ich bin hier mit dem Rad langgefahren und kannte das Gelände.“