Kunst: Monika Nelles - ein Robinson Crusoe in der Soltauer Idylle
Monika Nelles hat drei Wochen in der Fremde gearbeitet.
Krefeld. Dass man, um Neues zu entdecken, nicht bis an den Amazonas fahren muss, davon ist Monika Nelles überzeugt. Drei Wochen lang hat die Krefelder Künstlerin in der norddeutschen Kleinstadt Soltau gelebt und gearbeitet. „Ein Robinson-Crusoe-Gefühl beschlich mich bei ersten Spaziergängen“, sagt sie. „Ich fühle mich wie ein Forscher oder wie ein Marsmensch.“
Bei einsamen Spaziergängen im strömenden Regen hat sie einen fremden Ort erkundet, an dem die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Inmitten der Fachwerkhäuser war kein Störfaktor zu ermitteln, bis Nelles den schäbigen Durchgang zwischen einem Parkplatz und der Fußgängerzone als Ort für eine künstlerische Intervention gefunden hat. „Noch heute“ und „Rechts oder links?“ lauten die Aufschriften, die sie dort angebracht hat. So kam sie mit vielen Einwohnern ins Gespräch.
Passend zum Ort hat sie sich auch mit Hermann Löns befasst und durch Bearbeitung seiner Zeichnungen eine andere, satirische Seite des zum Heimatdichter abgestempelten Künstlers kennengelernt. MP