Kunst im Kirchenraum Lichtspuren in Pax Christi für die Ewigkeit
Gemeinde will die Installation des Künstlers Wolfgang Vetten dauerhaft im Kirchenraum integrieren. Dazu werden Spender gesucht.
Krefeld. Außergewöhnliche Kunstwerke bereichern den Kirchenraum von Pax Christi seit vielen Jahren. Besonders spannend ist es, wenn dabei Architektur und Kunst eine direkte Verbindung eingehen. Ein wunderbares Beispiel dafür ist ein Fenster in der Taufkapelle, das der Künstler Wolfgang Vetten 2014 in seiner Ausstellung „LichtSpuren“ gestaltet hat. Die Installation einer Kreideschrift auf dem Fenster hat damals in der Gemeinde so viel Begeisterung hervorgerufen, dass der dauerhafte Erhalt des Werkes jetzt angestrebt wird.
Die ursprüngliche Version war allerdings nur als zeitlich begrenzte Ausdrucksform geeignet. Der Künstler hatte dafür die Scheiben des mehrteiligen Fensters mit Schlemmkreide versehen und darauf Zitate aus der biblischen Geschichte von Noah und der großen Flut geschrieben.
Durch den unterschiedlichen Lichteinfall je nach Tageszeit entstanden im Lauf der mehrwöchigen Ausstellung faszinierende Lichtspuren an der Wand oder auf dem Boden der Kapelle. Vom Menschen unbeeinflusst, durchdrangen sich Natur und Innenraum auf subtile Weise. „Man braucht Geduld und muss innehalten, um es zu betrachten“, sagt Pastoralreferent Theo Pannen dazu. Er ist von dem Kunstwerk ganz begeistert und setzt sich mit dem Gemeindeteam dafür ein, das Werk dauerhaft zu integrieren.
Für eine dauerhafte Installation muss ein neues Glas angefertigt werden, auf das die Schriftzüge in mehreren Arbeitsschritten aufgetragen werden. Für Wolfgang Vetten ist diese Arbeit eine neue Herausforderung, der er sich gerne stellt.
In seinem Werk nimmt das Fenster bereits jetzt eine zentrale Stellung ein: „Schrift und Licht sind hier erstmals zusammengeführt“ betont er. Für die Gesamtkosten von rund 7000 Euro hat die Gemeinde einen Finanzplan erstellt, der größtenteils über Spenden umgesetzt werden soll.
Dazu hat der Künstler eigens die Edition „LichtSpuren“ angefertigt. Es sind Schriftobjekte aus Glas, die freistehend oder hängend für die Wand geeignet sind. Als Schrift hat Vetten ebenfalls ein Zitat aus der Noah-Geschichte genommen: „die lebensgeister atmen“. Allerdings kann man für ein Objekt auch einen eigenen Text wählen.
Über das Projekt und den aktuellen Stand spricht Wolfgang Vetten am kommenden Sonntag (12 Uhr) in Pax Christi. Unter dem Titel „Noah und der Klimawandel — unterwegs im Fensterprojekt LichtSpuren“ erläutert der Künstler die Hintergründe zu seiner Arbeit. Ihm geht es in den Lichtspuren ja nicht nur um die ästhetisch reizvollen Eindrücke, sondern auch um den Inhalt.
So hat Vetten das Thema der Flut bewusst gewählt. „Es passt zu unserer Zeit, die gefährdet ist“, sagt er. Und wie es in der Bibel die rettende Arche gibt, sieht auch der Künstler trotz der vielen Katastrophen einen Hoffnungsschimmer, der bleibt.