Musikschüler schreiben Erfolgsgeschichte
Beim Neujahrskonzert war die Friedenskirche rappelvoll — programmlich gingen die Ensembles auf Weltreisen.
Rappelvoll ist die Friedenskirche: Das Neujahrskonzert der Musikschule hat reichlich Publikum angelockt. Die ersten hätten sogar schon eine halbe Stunde vor der Öffnung der Kirche an der Tür gestanden, berichtet Ralph Schürmanns. Der Leiter der Musikschule plaudert in seiner Begrüßung aus dem Nähkästchen: „Vor 30 Jahren kam diese Idee zum Neujahrskonzert bei einem feucht-fröhlichen Abend. Aber da waren auch schnell Bedenken. In den Weihnachtsferien habt Ihr die Kinder drei Wochen nicht gesehen, wie soll das gut gehen?“
Aber es sollte trotzdem zu einer Erfolgsgeschichte werden, wie es auch das Neujahrskonzert 2016 wieder beweist. Und Schürmanns schiebt noch ein Lob an die Eltern hinterher: „Man kann sich auf Ihre Kinder immer verlassen.“
Schon das Kinderorchester mit den jüngsten Streichern zeichnet sich durch besonderes Engagement aus. Am Samstag bei der Generalprobe, die um 10.30 Uhr beginnen sollte, saßen alle Mitglieder dieses Orchesters bereits zehn Minuten vor der Zeit erwartungsvoll mit gestimmten Instrumenten da, erfährt man.
Das Kinderorchester hat zum ersten Mal einen Auftritt unter der neuen Leiterin Olga Ondruj und entführt das Publikum auf eine musikalische Reise durch Amerika — von Cowboys — weiter nach Mexiko und schließlich zu Indianern auf dem Kriegspfad. Mit einem zivilisierten Indianergeheul endet der Auftritt der Jüngsten.
Beim Jungen Orchester unter seinem Dirigenten Philip Krull startet die musikalische Weltreise mit dem „Captain America March“ und endet in der amerikanisch-keltischen Musik mit „The Ludlows“ von James Horner. Dabei haben Ryokan Yamakata am Flügel und die Geigerinnen Aliena Krull und Isabelle Pham ihren großen Auftritt.
Zu den besten Cello-Orchestern Deutschlands gehört das aus Krefeld unter Leitung von Julia Polziehn. Die jungen Cellisten nutzen die Gelegenheit, um ihr Programm für den Auftritt beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ im Mai in Ulm zu perfektionieren.
Typische Neujahrskonzert-Stücke von Johann Strauß und Franz von Suppé steuert die Sinfonietta unter ihrem Dirigenten Schürmanns bei, der als fulminanten Schluss mit dem Sinfonieorchester der Musikschule ein Arrangement von Händels „Feuerwerkmusik“ erklingen lässt. Und selbstverstständlich darf als Zugabe beim Neujahrskonzert nicht der Radetzkymarsch zum Mitklatschen fehlen.