Wagner Lohengrin mal anders

In zehn Extra-Veranstaltungen nähert sich das Theater der Wagner-Oper kulinarisch, literarisch und musikalisch.

Foto: Matthias Stutte

Krefeld. Wenn Operndirektor Andreas Wendholz von der neuen Produktion „Lohengrin“ spricht, nennt er das eine „große Herausforderung“. Die Produktion feiert am Samstag, 15. April, Premiere. Die romantische Oper von Richard Wagner, die in diesem Jahr sechsmal aufgeführt wird, soll eine besondere Würdigung erhalten. Dazu erklärt Wendholz: „Wenn wir schon so selten eine so große Wagner-Oper machen können, dann müssen wir sie auch mit weiteren Veranstaltungen verbinden.“ Und so soll es auch kommen.

Den Einstieg macht am Donnerstag, 23. Februar, die Veranstaltung: Lohengrin #chorisch. „Für Leute, die schon immer mal bei einer echten Chorprobe auf der Bühne dabei sein möchten, ist das die passende Gelegenheit“, so Wendholz. Weiter geht es am Sonntag, 19. März, mit einem Einführungsvortrag zu Lohengrin der besonderen Art. Der Bayreuther Hans-Martin Grübner wird dem Krefelder Publikum auf ganz eigene Weise die Oper näherbringen, verspricht Wendholz: „Er wird sie analysieren, etwas aus ihr singen — eine reine One-Man-Show.“

Wer hingegen schon immer mal eine szenische Probe besuchen wollte, kann Regisseur Robert Lehmeier am Donnerstag, 30. März, einmal über die Schulter schauen. Einen ganz anderen Eindruck werden die Zuschauer hingegen am Donnerstag, 6. April, bekommen: „Es gibt unglaublich viele Aufnahmen von Lohengrin“, berichtet Wendholz. „Mehr als 40 Stück.“ Bei der Veranstaltung Lohengrin #diskografisch wird Hinrich Horstkotte, Regisseur und Kenner der kompletten Lohengrin-Diskografie, eine Anleitung zum Hören geben.

Letzte Veranstaltung vor der Premiere wird am 12. April Lohengrin #lokal sein: „Das Stück hat in Krefeld bereits Tradition und Musikwissenschaftler Christoph Dohr wird die Tradition beleuchten“, so Wendholz. Humoristisch wird es hingegen am Samstag, 29. April, wenn es heißt: Lohengrin #parodistisch. Auszüge aus den verschiedenen Persiflagen erwarten die Besucher an diesem Abend.

Als echtes „Highlight“ bezeichnet Wendholz die Veranstaltung am Donnerstag, 4. Mai: „Hier wird im Lokschuppen all das serviert, was bei Wagners auf den Tisch kam“, so der Operndirektor. Ergänzt wird der kulinarische Genuss mit einem musikalisch-literarischen Programm. Literarisch wird es auch am Donnerstag, 18. Mai, wenn Michael Grosse, Generalintendant des Theaters einen Streifzug durch die verschiedenen Darstellungen in der Literatur anbietet.

Die letzte Veranstaltung findet am Donnerstag, 1. Juni, zum Thema Lohengrin #kontrovers statt. Hier wird Lehmeier die Frage diskutieren, ob Lohengrin eine politische Oper ist. Ebenfalls zu der Reihe wird es eine Ausstellung geben, in der die Entwürfe zum Plakatmotiv gezeigt werden. „In Zusammenarbeit mit der Designklasse der Hochschule Niederrhein sind 16 Entwürfe für unser Plakatmotiv entstanden.“