Musikschule: Warten auf den Baubeginn
Durch das Gerangel um den Haushalt verschiebt sich der Ausbau der Musikschule.
Krefeld. Im Frühjahr sollten eigentlich die Bagger anrücken. Doch der Ausbau der Musikschule wird sich erheblich verzögern — sehr zum Leidwesen von Schülern, Eltern und Schulleitung. Grund: Monatelang hat die Politik es vor sich hergeschoben, den Haushalt 2010/11 zu beschließen. Dadurch hängt das Bauvorhaben in der Luft. Eigentlich ist ein Etat von 3,2 Millionen Euro vorgesehen.
„Über dem Projekt stehen große Fragezeichen“, erklärt nun Architekt Jürgen Schwittmann. „Wir hoffen dennoch, in diesem Jahr beginnen zu können.“ Auch Musikschulleiter Ralph Schürmanns kann „nur spekulieren“, wann es losgeht: „Genau kann das niemand sagen.“
Der Haushalt sei seit dieser Woche zwar beschlossen, aber noch nicht genehmigt. Zudem müsse nach der Baugenehmigung die Planung beendet und eine Ausschreibung in Gang gesetzt werden. Dies dauert erfahrungsgemäß Monate.
Die Politik nimmt das zur Kenntnis. FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann nennt die Musikschule zwar ein „Juwel im kulturellen Bereich“. Er prognostiziert aber eine deutlich längere Verzögerung, als es Stadtdirektorin Beate Zielke im Rat vorausgesagt hatte. Sie war von ein bis zwei Monaten ausgegangen.
Architekt Schwittmann rechnet noch mit etwa drei Monaten Dauer für die Ausführungsplanung. Bei einem Baubeginn im Sommer könne bei einer Bauzeit von rund anderthalb Jahren Ende 2012 mit der Fertigstellung gerechnet werden.
Platzmäßig habe die Musikschule danach am Standort Haus Sollbrüggen so viel Fläche zur Verfügung wie derzeit in den Häusern Sollbrüggen, Schönwasser und am Rott zusammen. Deutlich mehr Platz als bisher erhält das Musiktheater. Insgesamt stehen 2400 Quadratmeter zur Verfügung.
Wann der Umzug der Musikschul-Verwaltung aus dem Haus Schönhausen erfolgen kann, ist auch noch unklar. Das hänge, so Vize-Schulleiter Jan Raderschatt, vom guten Willen des künftigen Eigentümers ab. Wie berichtet, soll Haus Schönhausen an den Restaurator Christoph Tölke verkauft werden. Er will sich nicht äußern, ehe er nicht offiziell von der Stadt informiert wurde.