"Bühne frei" Musiktalente an der Seite der Sinfoniker

Die Sieger des von Mihkel Kütson initiierten Wettbewerbs „Bühne frei“ beeindrucken mit Präzision, Technik und Musikalität.

"Bühne frei": Musiktalente an der Seite der Sinfoniker
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Dass Mozart ein musikalisches Wunderkind war, ist bekannt. Zwei seiner berühmten Spätwerke bildeten jetzt den Rahmen für den Auftritt neuer junger Talente. Nach der Ouvertüre zur beliebten Mozart-Oper „Die Hochzeit des Figaro“ hieß es „Bühne frei.“ Unter diesem Motto geben die Niederrheinischen Sinfoniker immer im letzten Konzert der Saison ganz jungen Musikern die Chance, mit ihnen gemeinsam in professionellem Rahmen zu musizieren.

Akkordeon, Schlagzeug und Klavier waren die Instrumente, mit denen die diesjährigen Preisträger des von Generalmusikdirektor Mihkel Kütson initiierten Wettbewerbs beeindruckende Auftritte hinlegten.

Einen besonderen Reiz machten dabei auch die klanglich so gegensätzlichen Instrumente aus. Den Auftakt machte Justus Strickling (17). Mit seinem Knopfakkordeon spielte er vier Stücke aus Vaclav Trojans „Märchen“. Gemeinsam mit den Sinfonikern interpretierte er die komödiantischen und träumerischen Passagen dieses wirklich märchenhaften Stückes differenziert und einfühlsam.

Präzision und eine unglaubliche Musikalität zeigte auch der 16-jährige Jakob Minkenberg am Schlagzeug. Mit dem „Allegro vivace“ aus dem Schlagzeugkonzert von Bertold Hummel konnte er alle Klangfinessen seines Instrumentes zeigen, einschließlich eines eindrucksvollen Solos. Doch auch das Zusammenspiel mit den Sinfonikern war hier wieder perfekt.

Das zeichnete auch den dritten Preisträger Erik Breer aus. Der erst 15—jährige Pianist spielte „das erste Klavierkonzert in g-Moll“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Das selten zu hörende Werk setzt nicht auf vordergründige Virtuosität, sondern mehr auf einen intensiven Dialog von Orchester und Klavier.

Technisch einwandfrei und mit erstaunlicher Reife, vor allem im langsamen Satz, löste der junge Musiker diese Anforderung gekonnt. Alle drei Musiker wurden zu Recht mit stürmischem Applaus gefeiert. Dabei war es sympathisch, wie bescheiden sie diesen entgegennahmen.

Der zweite Teil des Konzertes gehörte Mozart und seiner letzten Sinfonie Nr. 41 in C-Dur, die den Beinamen „Jupiter“ trägt. Diesen majestätischen und strahlenden Charakter brachten die Sinfoniker unter Mihkel Kütson von Beginn an zum Ausdruck.

Nur der zweite und dritte Satz plätscherte ein bisschen spannungsarm dahin, bevor im großartigen Finale der hinreißende Schwung des Beginns wieder spürbar wird. Mozarts kunstvolle Verbindung von Sonatensatz und Fuge, deren Möglichkeiten er hier auf geniale Weise ausschöpft, lassen sich im differenzierten Spiel der Sinfoniker wunderbar nachvollziehen. Vor der Sommerpause setzen sie damit einen glanzvollen Schlusspunkt dieser Saison.