Musizieren mit allen Sinnen

Improvisiertes Konzert im Theater.

Krefeld. Hören, Reagieren, Fühlen: Das sind die wichtigsten Sinneserfahrungen bei improvisierter Musik, sagt der Musiktherapeut Gerd Rieger. Er hat für das Werkhaus das Konzert "UNerHÖRTtaktlos" am kommenden Montag um 20 Uhr im Glasfoyer des Stadttheaters organisiert. Als Dirigent der 40 Teilnehmer ist Christoph Irmer dabei, der weltweit in Sachen Neue Musik unterwegs ist.

Anders als beim Jazz, bei dem es Vorgaben wie Thema oder Taktzahl gibt, wenn Musiker zur Session zusammenkommen, ist Improvisation in der Neuen Musik völlig offen: "Es ist wie bei spontanen Begegnungen", erklärt Rieger. "Manchmal entwickeln sich tolle Gespräche, manchmal kann man sie vergessen."

Zur Vorbereitung auf das Konzert, das vom Jazzklub und dem Landesmusikrat unterstützt wird, hat Rieger einige Workshops veranstaltet. Ein weiterer findet am Sonntag, 11 bis 16 Uhr, im Werkhaus an der Blücherstraße statt, so dass noch Interessenten dazu stoßen können.

Das Werkhaus unterstützt das Konzert, weil es eine Aktion ist, die zum Dialog anregt: "Da finden Begegnungen statt", erklärt Geschäftsführer Georg Dammer. Aus Dortmund, Düsseldorf, Köln und Marl kommen international agierende Profis, die sich mit "normalen" Krefeldern mischen.

Ein erster Improvisationsabend im vergangenen Jahr in der Mediothek sei ein voller Erfolg gewesen, erinnert sich Dammer. Damals haben die Musiker auf den verschiedenen Ebenen gespielt, ein Tänzerin bewegte sich dazu. Diesmal sei das Glasfoyer des Theaters der passende Rahmen.

Der Dirigent des Abends, Christoph Irmer, hat ein Violinstudium an der Musikhochschule Köln absolviert, war Mitglied im Improvisationsorchester der Documenta IX in Kassel und ist in Orchestern in London und Wuppertal fest dabei.