Neues Ticketsystem für das Theater
Vor allem bei Buchungen im Internet hat der Kunde Vorteile durch das neue System.
Krefeld. Eine junge Frau steht an der Kasse des Theaters und schaut verwundert auf die Eintrittskarte, die ihr die Mitarbeiterin überreicht. „Ist die größer geworden, die passt gar nicht mehr in mein Portemonnaie“, stellt sie fest.
Tatsächlich hat das Theater Krefeld/ Mönchengladbach zur aktuellen Saison an beiden Standorten ein neues Ticketsystem eingeführt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein neues Erscheinungsbild für die Karten gestaltet, die nun etwas breiter und länger sind als früher.
Hintergrund der Neuerung ist laut Marketingleiter Gunnar Reichard, dass der bisherige Partner See-Tickets (Ticket-Online) vom Konkurrenten CTS Eventim übernommen wurde.
„Da deshalb eine neue Software installiert werden musste, konnten wir bei der Gelegenheit gleich ganz wechseln“, erklärt Reichard. Das Theater entschied sich für das Unternehmen AD-Ticket und hofft auf Einsparungen von bis zu 60 Prozent, da die Verkaufsgebühren niedriger ausfallen.
Vor allem für die Vorverkaufsstellen ist der neue Partner laut Reichard deutlich attraktiver: „Man muss keine Grundgebühr bezahlen, um zur Vorverkaufsstelle zu werden.“ Deshalb gebe es nun auch einige neue, kleine Geschäfte, die Theaterkarten anbieten.
Auch für die Kunden, die sich ihre Eintrittskarten im Internet kaufen, ist das neue System von Vorteil. Im Gegensatz zu früher sind die Preise dort identisch mit denen an den Vorverkaufsstellen. Lediglich Versandkosten kommen hinzu. Wer sich das Ticket zu Hause dann noch selber ausdruckt, kann auch an dieser Stelle sparen.
Bislang musste man bei Online-Bestellungen immer eine Vorverkaufsgebühr von 15 Prozent des Preises sowie eine Systemgebühr bezahlen. „Das kostet uns zwar etwas Geld, aber das Internet nimmt an Bedeutung immer weiter zu“, sagt Reichard.
Mittlerweile werden zehn Prozent aller Tickets auf diesem Weg verkauft. Besonders sonntags, wenn alle anderen Verkaufsstellen geschlossen sind, gebe es eine steigende Zahl von Bestellungen.
Auch an den Preisen hat sich einiges geändert. Wie bereits berichtet, sind diese nun in Krefeld und Mönchengladbach identisch. Ein Nachteil ergibt sich dadurch für die Krefelder Abokunden: Bislang mussten sie keine Gebühr bezahlen, wenn sie eine Vorstellung austauschen wollten. Dies kostet nun, wie in Mönchengladbach schon üblich, 2,50 Euro.
Ganz glatt lief die Umstellung auf das neue System nicht. „Manches ist nicht so gelungen, wie wir uns das vorgestellt hatten“, räumt Reichard ein. Probleme bereitete zunächst die Anpassung der Software auf die Gebäude. Reichard: „Da gab es manche Reibungspunkte, wie das bei Umstellungen nun mal so ist.“
Besonders kompliziert sei das Einspielen der Abo-Plätze gewesen. Hinzu kam das Problem, dass in Mönchengladbach die neue Spielstätte eingebaut werden musste. Zudem war es notwendig, sämtliche Kundendaten zu übertragen.
Internet-Kunden müssen sich bei ihrer ersten Bestellung sogar komplett neu anmelden. Drei Mitarbeiter von AD-Ticket schulten das Personal und standen an den ersten Arbeitstagen mit Rat und Tat zur seite. Dennoch kam es zunächst an den Theaterkassen zu langen Warteschlangen. Reichard: „Das hätten wir natürlich gerne vermieden, aber bis auf Kleinigkeiten läuft es jetzt.“