Literatur in Krefeld Niederrheinisches Literaturhaus lud zur Konferenz

Krefeld · Autoren und Institutionen sprachen in der Fabrik Heeder über literarisches Schreiben in der Region.

Thomas Hoeps (l.), Leiter des Niederrheinischen Literaturhauses, während einer Diskussion in der Fabrik Heeder.

Thomas Hoeps (l.), Leiter des Niederrheinischen Literaturhauses, während einer Diskussion in der Fabrik Heeder.

Foto: Stadt Krefeld

Rund 45 Akteure aus Literaturwissenschaft und Literaturbetrieb kamen zu der Konferenz „places to be / places to create“ in der Fabrik Heeder zusammen, die das Niederrheinische Literaturhaus gemeinsam mit der „Moderne im Rheinland / Zentrum für Rheinlandforschung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“ ausgerichtet hatte. Zwei Tage lang tauschten sie sich in Vorträgen und vier Werkstätten über das Schreiben und literarische Gruppenbildungen abseits der Metropolen aus.

„Die Teilnehmerliste las sich wie ein ,Who is Who‘ der nordrhein-westfälischen Literaturorganisation“, freute sich Literaturhausleiter Thomas Hoeps, der die Tagung zusammen mit der Düsseldorfer Literaturwissenschaftlerin Jasmin Grande auch moderierte. Vertreten waren unter anderem das Literaturhaus Köln, das Literaturbüro NRW in Düsseldorf und das Literaturbüro Ruhr, das Center for Literature Münster und die für Literaturförderung zuständigen Referentinnen der Kunststiftung NRW und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft. Aber auch aus Hamburg, Worpswede und Frankfurt waren Gäste angereist.

Den Anfang der Tagung, zu der Krefelds Kulturbeauftragte Gabriele König begrüßte, markierten ein Podiumsgespräch über die literarische Szene Krefelds in den 1980er- und 1990er-Jahren sowie ein Vortrag einer der erfahrensten Forscherinnen zu literarischen Gemeinschaften, der Düsseldorfer Professorin Gertrude Cepl-Kaufmann. Neben den wissenschaftlichen Themen, darunter ein ebenso innovativer wie kritischer Blick des Münsteraner Professors und Literaturkritikers Moritz Baßler auf die Ästhetik der Gegenwartsliteratur, ging es um handfeste praktische Fragen.

Die Teilnehmer sprachen unter anderem darüber, welche Strukturen und Angebote von Literatureinrichtungen geschaffen werden müssen, um literarisches Schreiben in der Region zu ermöglichen. Aus Sicht der beteiligten Autoren haben Räume zum Austausch und zur öffentlichen Präsentation von der Lesung bis zur (digitalen) Literaturzeitschrift oberste Priorität. Es wurde aber nicht nur über Literatur gesprochen.

In einer öffentlichen, von Oberbürgermeister Frank Meyer eröffneten Veranstaltung, lasen der Niederrheinische Literaturpreisträger Markus Orths, die aus Reykjavik angereiste Hebbel-Preisträgerin Berit Glanz und die Krefelder Lyrikerin Viktoria Lösche.

„Über eine ganze Reihe der angesprochenen Themen muss demnächst vertiefend gesprochen werden, so zum Beispiel über digitale Literaturformate, die sich nicht darin erschöpfen dürfen, Lesungen oder Literaturgespräche ins Netz zu übertragen“, sagte Hoeps. „Die Zusammenarbeit zwischen Literaturhaus und ‚Moderne im Rheinland‘ soll nach dieser Tagung, die aus den regionalen Kulturförderprogrammen des Landschaftsverbands Rheinland und des Landes NRW gefördert wurde, fortgesetzt werden“, bekräftigte Jasmin Grande. Red