Pasta und Amore im Theater

„Der Liebestrank“ kommt ins TaZ. Die Premiere ist ausverkauft.

Krefeld. Ein Liebestrank führt bei Tristan und Isolde zur Tragödie, anders in Gaetano Donizettis Oper "Der Liebestrank", wo das obskure Gebräu des umherziehenden Händlers Dulcamara dem jungen Nemorino doch noch zu seinem Glück mit Adina verhilft.

Die 1832 uraufgeführte Oper mit schönster Belcanto-Musik ist ab Samstag, 28. März, auch im Großen Saal des Krefelder TaZ (Theater auf Zeit) zu erleben. Regisseurin Mira Ebert gab vorab einige Einblicke in ihre Inszenierung.

Der Schauplatz, ein italienisches Dorf, und die sehr selbstbewusst auftretende Figur der Adina führten zu der Idee, die Handlung in die fünfziger Jahre zu verlegen. Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Krieg manifestiert sich hier in einer Nudelmanufaktur, die der Dorfgemeinschaft Arbeit und Wohlstand sichert.

Adina leitet das Unternehmen und verkörpert damit das Bild einer modernen, unabhängigen Frau. Erst die Liebe lässt sie schwach werden und der Weg dahin ist - wie stets in Komödien - mit einigen Verwicklungen versehen.

"Das ist ein gut gebautes Stück mit spannenden Charakteren und hintergründigem Humor", schwärmt die Regisseurin. Neben guter Unterhaltung soll auch ein bisschen die deutsche Italiensehnsucht vermittelt werden, die das Land von Pasta und Amore zum beliebtesten Reiseziel jener Zeit werden ließ.

So gewährt das Bühnenbild von Valentine Koppenhöfer durch offene Flügeltüren den Blick in eine toskanische Landschaft. Die Nudelfabrik setzt sich aus alten Mauern und einer modernen Glaskonstruktion zusammen. Alle gezeigten Vorgänge der Nudelproduktion wurden genau recherchiert, die Nudel selbst wird in manche Handlungsabläufe, darunter eine Schlägerei, vielseitig integriert.

Für italiensches Flair sorgen auch die Kostüme von Christine Nicod, die sich an der betonten Weiblichkeit der damaligen Filmstars wie Sophia Loren orientieren.

In der vom Chor verkörperten Dorfgemeinschaft tummeln sich viele individuelle Typen, so wird es auch ein Gespann à la Don Camillo und Peppone geben. Es verspricht ein spritziger Abend zu werden.

Zur Premiere, die bereits ausverkauft ist, singen und spielen in italienischer Sprache Debra Hays (Adina), Kairschan Scholdybajew (Nemorino), Matthias Wippich (Dulcamara), Tobias Scharfenberger (Belcore) und Nadja Platen (Giannetta).

Weitere Termine: 31. März, 2., 15. und 17. April, jeweils 20 Uhr; Karten unter Tel. 02151/805125.