Pohlmann und Band: Fliegende Fische und Dampfwalzen-Rock
Krefeld. Der Singer-Songwriter Pohlmann spielte bereits zum dritten Mal in der Kufa. Mit seiner vierköpfigen Band gab er ein umfangreiches zweistündiges Set mit fünf Zugaben. Seine Lieder behandeln, immer mit einem Augenzwinkern und viel Energie, große Themen wie Liebe und Freiheit.
Im Laufe des Konzerts spielte Pohlmann mit seiner Band viele Lieder aus dem aktuellem Album „Nix ohne Grund“. Für die Zuschauer war das kein Grund, sich nicht bei fast jedem Refrain mit „Oh“, „Ah“ oder Textpassagen lautstark einzubringen.
„Was ist das hier wieder für eine Wahnsinns-Stimmung!“ Pohlmann war wohl selbst davon überrascht, wie einfach er es hatte, dass Krefelder Publikum in seinen Bann zu ziehen. Schon nach den ersten drei Songs stimmten die Publikumschöre von ganz alleine die mitreißenden Refrains an. Bei „Star Wars“, einem Song der neuen Platte, dirigierte er die Zuschauer mit einem rot leuchtenden Lichtschwert. Beim titelgebenden Song der zweiten Platte, „Fliegende Fische“, ließen sich die Zuschauer auch nicht lange bitten: Von ganz alleine untermalten sie den Refrain des Stücks.
Obwohl Pohlmann das Publikum schon nach den ersten Liedern hinter sich wusste, forderte der zottelige Sonnyboy die Zuschauer bei fast jedem Lied zu Mitklatsch-Aktionen auf. Nötig hätte die Band das nicht gehabt. Sie imponierte mit verschiedenen Spielarten des Rock und Pop. Oft wechselten diese Spielarten innerhalb eines Stücks.
„Fliegende Fische“ ging zum Beispiel von einer treibenden Akustik-Gitarren-Nummer mit bluesiger E-Gitarre in einen schiebenden Dampfwalzen-Rock über. Ein paar Takte später setzte das Keyboard zu einem Solo an, welches vom Sound her stark an einen bekannten Reggae-Künstler erinnerte. Im Anschluss gab es dann auch eine gekonnte Cover-Version von Bob Marleys „One Love“. Sie mündete in einem immer schneller werdenden Off-Beat-Part, über den Pohlmann die Zeile „ich strecke meine Waffen nieder, zwischen uns braucht es keine Sieger“ aus seinem Lied „Wenn sie lächelt“ sang. Eine gelungene Einleitung zu dem anprangernden Text von „Von weit her“ vom aktuellen Album. Ein ruhiger sich aufbauschender Pop-Song in dem Pohlmann klagend singt: „Und im Internet schaut die Welt sich zu. Was da passiert, hat mit mir zu tun. Für Wenige gibt es immer mehr, doch hören wir die Schreie von weit, weit her.“
Am Ende des Konzerts kamen natürlich noch die Radio-Hits „Wenn jetzt Sommer wär“ und „Der Junge ist verliebt“. Das Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus. Pohlmann ließ sich nicht lange bitten und spielte für die begeisterten Zuschauer fünf Zugaben.