Premiere: Emilia verliert die Kontrolle
Ein Trauerspiel mit eine Prise Komödie: Regisseur Thomas Oliver Niehaus inszeniert am Stadttheater Lessings „Galotti“
<strong>Krefeld. Regisseur Thomas Oliver Niehaus ist sich nicht sicher, dass Lessing mit seiner "Emilia Galotti" ein Trauerspiel geschrieben hat. "Die Personen sind von Anfang an alle traurig, aber ich habe den Eindruck, als ob sie gleichzeitig auch eine Komödie spielten", meint er. Überhaupt: Die Figuren mit ihren wunderbaren Dialogen lebten, man müsse nichts aus ihnen hervorzerren. Von Anfang an gebe es auch diesen Hauch von Ironie: "Lessing verstand mehr von Theater als die großen Klassiker" - und zieht einen Vergleich zu Schillers "Kabale und Liebe". Die "Emilia Galotti" hat am Donnerstag um 20 Uhr Premiere im Krefelder Stadttheater, ein Stück, dass im Schullehrplan ein Muss ist und im Fach Deutsch für das erste Zentralabitur nachgefragt wird. Ein Stück, in dem Ungeheuerliches passiert: Eine junge Frau verliert in einem erotischen, sogar von Mord begleiteten Verwirrspiel die Kontrolle über sich und fordert, angesichts des Gefühls, die Freiheit über sich zu verlieren, vom Vater den Tod.
Julia Nehmitz spielt im Bühnenbild von Barbara Steiner die Emilia, Joachim Henschke deren Vater, Esther Keil die Mutter, Ralf Beckord den Prinzen, Adrian Linke den Appiani; Sven Seeburg ist Marinelli. ipa
Premiere ausverkauft; wenige Restkarten für den 11. März, viele Karten für den 5. und 18. April (Ruf: KR/805125).