Probenbesuch: Bis man den Mut der Sänger hört

Der Montessori-Chor gehört zu den Besten und singt am Samstag in der Lutherkirche.

Krefeld. "Von Trübsal zur Hoffnung" - ein weiter Weg, der mit viel Arbeit verbunden ist. Zwerchfellarbeit in diesem Fall. Davon können die Schülerinnen und Schüler der Montessori-Gesamtschule zur Zeit "ein Lied singen". Für ihr Chorkonzert am Samstag studieren sie ein Programm ein von Brahms’ Motette "Warum ist das Licht gegeben" bis zu Bachs Kantate "Gottes Zeit". Eine hochkarätige Werkauswahl, die dem Chor einiges abverlangt und seit vielen Wochen konzentriert einstudiert wird.

In den Proben geht es richtig zur Sache. "Loslassen und aktivieren, das verschafft Luft", erklärt Chorleiterin Lore Sladek. "Ich sehe noch nicht alle Unterkiefer am Boden, Kuppelräume öffnen, Kehlkopf runter. Wie soll das P klingen?" "Explosiv", ruft die Sängerschar und stimmt das P in César Francks "Panis angelicus" noch einmal an, diesmal höchst explosiv. "Sehr schön und prima ausgesprochen", lobt die Chorleiterin. "Ihr braucht Mut, und den muss man auch hören."

Lore Sladeks besonderes Anliegen ist es, "Schüler von der 5. Klasse an durch gemeinsames Singen mit Erwachsenen für die Erarbeitung großer Musikwerke zu begeistern und sie dabei auszubilden". Freude am Singen und das Bemühen um eine gute Gemeinschaft sind Grundvoraussetzungen für eine gute Chorarbeit. "Daraus erwächst die Freude am Üben außerhalb der Chorarbeit", erklärt Lore Sladek, die sich über mangelndes Interesse nicht beklagen kann, im Gegenteil: "Es gab schon Tränen, weil ich nicht alle, die mitsingen wollen, aufnehmen kann."

Noch steht der Auftritt am Samstag bevor, doch schon jetzt gibt es genauere Pläne für das nächste Projekt. Zum zehnjährigen Bestehen singt der Montessori-Chor am 8. März 2008 in der Friedenskiche Bachs Matthäuspassion, hier in Krefeld zuletzt vor acht Jahren aufgeführt.