Programm im Kresch: Vom Däumelinchen bis zum Kohlhaas
In der neuen Spielzeit zeigt das Kresch-Theater seine ganze kreative Vielfalt.
Krefeld. Wer volljährig wird, geht seine eigenen Wege. Das hat das Kresch zwar schon immer getan, aber es tut gut, daran erinnert zu werden. "18 Jahre sind beachtlich", findet Kulturdezernent Roland Schneider. "Zumal das Kresch ja nicht einfach existiert, sondern wahnsinnige Erfolge produziert."
Nach 12 000 Besuchern und 600 Aktiven in der vergangenen Spielzeit soll die Geschichte nach der Sommerpause genau so weitergehen. Ein "opulentes Programm" stellte Leiter Jürgen Sauerland-Freer gestern vor, ermöglicht auch durch Gelder der Sparkassen-Kulturstiftung.
Die spektakuläre Spielzeit-Eröffnung am 29. August mit der deutsch-italienischen Koproduktion "Hamlet", gespielt von acht- bis 13-jährigen Kindern, ist erst der Anfang. Danach zeigt sich die volle Vielfalt des Kresch: Dramaturgin Ruth Heynen erarbeitet ein "Däumelinchen" für zweijährige Kinder, die liegend unter einer großen Kuppel das Stück erleben. Franz Mestre bringt "Max und Moritz" im Originaltext von Wilhelm Busch auf die Bühne. Und Helmut Wenderoth zeigt in "Familien klauen" von der jungen Autorin Alina Rupprecht, was passiert, wenn eine junge Frau Vater, Mutter und Oma zum Geburtstag bekommt.
Daneben gibt es Klassiker wie Kleists "Kohlhaas" (demnächst Abiturthema), Projekte zur Finanzkrise, Workshops, Impro-Theater, Schiller-Lesungen und ein Stück für schwerkranke Kinder. Mestre kündigt außerdem "das gewagteste Projekt, das ich je gemacht habe", an. In "Körperpoeten" arbeitet er mit autistischen Jugendlichen.