Sinfoniekonzert: Kompositionen mit Naturgewalten

In zwei von drei Werken des 6. Sinfoniekonzertes blitzt und donnert es gewaltig — mit Tönen.

Krefeld. Im letzten Sinfoniekonzert der Saison wandeln die Niederrheinischen Sinfoniker auf den Spuren des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy. Wie alle romantisch veranlagten Mitteleuropäer um 1800 unternahm auch er eine ausgedehnte Reise nach Schottland: „In der tiefen Dämmerung gingen wir heut nach dem Palaste, wo Königin Maria gelebt und geliebt hat. Ich glaube, ich habe heut da den Anfang meiner Schottischen Sinfonie gefunden“, notierte er, selbst völlig in seltsam morbider Stimmung versunken.

Trotz eines gewaltigen Inspirationsschubs vollendete er das Werk aber erst zwölf Jahre später. Regen, Wind, Gewitter und den Nebel fing Mendelssohn im ersten Satz der „Schottischen“ ein.

Auch der britische Komponist Peter Maxwell Davies hat die Naturgewalten an den Anfang seines Werkes „An Orkney Wedding, with Sunrise“ gestellt: Eine Hochzeitgesellschaft bringt sich nach heftigem Unwetter erst einmal mit viel Whiskey in Feststimmung und feiert die ganze Nacht durch. Der folkloristisch gefärbte musikalische Reigen birgt in sich zahlreiche humoristische Details und erlebt mit dem Einzug eines Dudelsackspielers seinen Höhepunkt.

Paul Hindemith benutzte für seine „Sinfonischen Metamorphosen“ zahlreiche Themen von Carl Maria von Weber als Grundlage und vereinte sie mit viel Geschick und spitzbübischem Lächeln zu einem geistreichen Werk.

In den Konzerten am Donnerstag und Freitag haben die Konzertbesucher die Möglichkeit, die Preisträger des Wettbewerbs „Bühne frei“ zu erleben. Es werden zwei ganz besondere Tage im Leben der jungen Musiker sein, da sie zum ersten Mal mit einem professionellen Orchester musizieren werden.