Musik Sinfoniker laden zur neuen Spielzeit ein
Der Spielplan für das Konzertjahr 2017/2018 der Niederrheinischen Sinfoniker verspricht eine Dynamik aus Bewährtem und Wagnissen.
Krefeld. „Wir sind in Bewegung, haben viel Swing in uns!“ Mit diesen Worten eröffnete Generalmusikdirektor Mihkel Kütson die Vorstellung der neuen Konzertsaison 2017/18 der Niederrheinischen Sinfoniker. Diese Bewegung, das Pulsieren von Musik, die Emotion beim Musizieren und Musikhören sollen auch die neuen Fotos der Sinfoniker und ihres Dirigenten widerspiegeln, die im Konzertjahresheft abgebildet sind: Die Bewegung der Musiker beim Spielen wurde ähnlich vielen Momentaufnahmen übereinander festgehalten, woraus Reflexionen der Instrumente und Effekte resultieren.
In den Sinfoniekonzerten hält Kütson an seiner bewährten Linie fest, dass das Publikum in den Konzerten sowohl sehr bekannte Kompositionen hört als auch immer die Möglichkeit hat, bislang unbekannte Werke für sich zu entdecken. „Mein Ziel war es, eine hochwertige Mischung aus bekannten Werken und neuen, entdeckenswerten Stücken zusammenzustellen“, sagt der Estländer, der nun seit 2012 beim Theater Krefeld und Mönchengladbach beschäftigt ist.
Am meisten freue sich Kütson über die Besetzung seiner Konzerte. Schon beim ersten Sinfoniekonzert hat er die ausdrucksstarke Pianistin Olga Scheps zu Gast, mit Nils Mönkemeyer holt er sich im Oktober einen der besten Bratschisten ins Haus. Aysa Fateyeva, die 27-jährige und international ausgezeichnete Saxophonistin beehrt die Sinfoniker vom Niederrhein beim dritten Sinfoniekonzert im Dezember. Und Elina Vähälä begeisterte das Publikum schon im letzten Jahr an der Violine. „Sie hat uns so beeindruckt, dass ich direkt eine Wiedereinladung aussprechen musste, bevor dieses Talent gar nicht mehr zu kriegen ist“, sagt Kütson. Diese Liste lässt sich fortführen.
Brahms, Tschaikowsky, Beethoven und Strauss sind natürlich auf dem Spielplan vertreten, aber der Direktor hat auch ein Herz für Exoten. So erwarten die Zuschauer 2017/2018 auch Stücke vom Isländer Jón Leifs oder dem Italiener Nino Rota, der eigentlich eher für seine Filmmusik zu „Der Pate“ bekannt ist, als für seine Konzertmusik.
Auch bei den Chor- und Sonderkonzerten setzen die Sinfoniker aufs Ausprobieren. „Gospel goes Classic“ lädt im März zu einer Fusion von englischsprachigem Lobgesang und klassischer Musik ein. Die Krefelder und Gladbacher Chöre „Family of Hope“ und „Family of Peace Gospel Singers“ werden unter der Leitung von Gabriel Vealle performen.
„Trompicosax“ heißt das Sonderkonzert im Mai — eine jazzige Komposition von Georg Ruppert mit Swing-, Blues- und Lateineinflüssen erwartet hier den Zuschauer.
Genau wie schon im vergangenen Jahr wird auch das Publikum programmbestimmend mit eingebunden: Bis zum 6. Juni kann noch abgestimmt werden, welches Stück auf dem ersten Sinfoniekonzert im September auf die Bühne kommt — Liszt, Bartholdy und Tschaikowsky hat Kütson dieses Jahr im Angebot. „Schon im letzten Jahr war diese Entscheidung sehr knapp, da viele Zuschauer das Angebot wahrgenommen haben“, so Eva Ziegelhöfer, Pressereferentin des Theaters.
Auch der Wettbewerb „Bühne frei“ wird von den Sinfonikern dieses Jahr wieder ausgeschrieben. Junge Talente an der Gitarre, Blasinstrumenten oder am Klavier haben noch bis zum 17. Dezember Zeit, sich zu bewerben. Die Gewinner konzertieren dann unter der Leitung von Kütson beim 7. Sinfoniekonzert. Das Vorhaben des Direktors lautet also: Schwung ins neue Konzertjahr bringen. Dies unterstreicht das Programmheft: Dynamik steckt hier auch in den Fotografien.
„Zusammen mit Fotograf Lucas Coersten ist es uns gelungen, darzustellen, dass Musik etwas Bewegliches und Lebendiges ist.“ Kütson will das während des nächsten Konzertjahren seinem Publikum beweisen.