<strong>Krefeld. Sie sind ein Krefelder Eigengewächs und machten das bis vor ein paar Jahren auch noch mit ihrem Namen deutlich. Als Krefelder Saxophon Quartett begannen sie 1985, in der hiesigen Musikschule hatte sie der legendäre Laszlo Dömötör unter seine Fittiche genommen. Andreas und Martin Hilner, Roland Lichters und Sebastian Pottmeier haben als Ensemble nun schon 23 Jahre auf dem Buckel, die man den Musikern immer noch nicht ansieht. Als Linos Saxophon Quartett treten sie nun auf, in der Friedenskirche präsentierten sie ihr Broadway-Programm mit Musical-Klassikern von Loewe, Bock, Arlen, Gershwin und Bernstein.

Ein Medley aus Loewes "My Fair Lady” eröffnete das Konzert breit und mit eingängigem Broadway-Schmalz, die anschließenden Nummern aus Bocks "Fiddler On the Roof” (hier als "Anatevka” bekannt) setzten mit Klezmer-Agilität und melancholischem Humor einen vitalen Kontrapunkt.

Aus dem zunächst als Film und dann auch als Musical erfolgreichen "Zauberer von Oz” kennt man vor allem die wunderschöne Ballade "Over The Rainbow” (Harold Arlen), die das Quartett romantisch bis lieblich vorstellte, um sie dann jazzig zu variieren.

Jazzig ging’s weiter, ein Medley aus Gershwins "Porgy And Bess” - eigentlich eine Oper, wenn auch musikalisch an der Grenze zum Musical - markierte den Höhepunkt vor der Pause. Beliebte Melodien wie "Summertime” oder auch "It ain’t necessarily so” erklangen, viele Blue Notes machten die Nähe der Musik zu Blues und Jazz deutlich.

Als Ensemble präsentierte sich das Quartett brillant. Andreas Hilner spielt ein sehr lyrisches Sopran-, sein Bruder Martin Hilner ein nicht minder lyrisches Altsaxophon. Für die Grundierung der einfallsreich arrangierten Sätze sorgt kraftvoll Sebastian Pottmeier am Baritonsaxophon, Roland Lichters Tenorsaxophon klang in der Friedenskirche manchmal etwas spröde, was den positiven Gesamteindruck aber kaum schmälerte.