Stadttheater: Üppige Häppchen zu Shakespeare kredenzt
Für viele der wahre Beginn der Spielzeit: Mitreißende Musik und festliche Kleidung zur Gala.
Krefeld. Die festliche Operngala im Stadttheater war für viele der wahre Beginn der Spielzeit: Schöne Kleider, dunkle Anzüge, feine Krawatten und üppige Häppchen, sowohl kulinarisch wie musikalisch. Auf dem Programm standen Arien und Stücke aus Opern nach Shakespeare.
Zunächst spielten die Niederrheinischen Sinfoniker mit viel Schwung das Vorspiel zu William Waltons "Richard III.". Aus Gounods "Roméo et Juliette" sangen Kairschan Scholdybajew und Debra Hays. Der Tenor und die Sopranistin ließen das traurige Ende der Liebenden, ganz französische Romantik, sehr deutlich werden.
Aus Ambroise Thomas "Hamlet" sangen Michael Kupfer, Bariton, und Jeanette Wernecke. Es folgte "Otello" in Verdis Vertonung: Die neue Sängerin Dara Hobbs heimste den meisten Applaus für ihre Arie der Desdemona ein. Nach der Pause folgten Mendelssohn Bartholdys Hochzeitsmarsch - zum innerlichen Mitsummen, Debra Hays mit der Arie der Kleopatra aus Händels "Giulio Cesare", Uta Christina (Roméo et Juliette), Michael Kupfer und Jeanette Wernecke (Falstaff). Zum Abschluss kamen Markus Heinrich und Tobias Wessler auf die Bühne: Sie haben im Oktober mit Cole Porters "Kiss me Kate" Premiere und stellten "Schlag nach bei Shakespeare" vor. Ein Gassenhauer, der das Publikum mit Schwung zum üppigen Buffett entließ.
Nachgeschlagen bei Shakespeare hatte Intendant Jens Pesel. In seiner Moderation informierte er über Einzelheiten aus dessen Leben und Zeit, amüsierte mit Anekdoten von Shakespeare-Schauspielern und schaltete auch einen "Werbeblock" ein: Das Theater wirbt um Stuhlpaten. In der Umbauzeit sollen die Stühle neu aufgepolstert werden, der Stadt scheint dafür das Geld zu fehlen. Wer also seinen Namen auf einem der Sessel sehen möchte, ist mit 100 Euro dabei. Die Gesellschaft Creinvelt hat schon die Patenschaft für 50 Stühle übernommen. Essen und Getränke wurden reichlich genossen, man plauderte und rührte in der Gerüchteküche: Es heißt, dass das Aufpolstern mehr kosten wird als eine komplett neue Bestuhlung.