The Sweet in der Kulturfabrik: Zeitreise in die Rockgeschichte

Die erfolgreichste Gruppe des Glamrocks der 1970er Jahre begeistert in der Kufa ihre Fans.

Krefeld. Schulterzucken war das Ergebnis einer kleinen Umfrage bei jungen Berufstätigen über The Sweet. Ihnen sei gesagt, dass die kommerziell erfolgreichste Glamrock-Gruppe der frühen 1970er Jahre weltweit mehr als 55 Millionen Alben verkaufte und einst große Stadien füllte. Noch immer begeistert die Band aus dem englischen Middlesex mit erfrischendem Hardrock ihre Fans — wie in der Kulturfabrik.

Allerdings ist mit Andy Scott (Gitarre) nur noch ein Gründungsmitglied dabei. Er ruft mit seiner Langhaarfrisur mit Pony bei den Besuchern weitgehend gleichen Alters Erinnerungen an die Jugendzeit wach.

Ebenso der wenig glamouröse Auftritt: Weit entfernt von glitzernder Bühnenshow stehen die Musiker die meiste Zeit an einem Platz. Was zählt, ist Rock pur. Das gilt für Sänger und Bassgitarrist Peter Lincoln ebenso wie für Tony O’Hara an Keyboard und Gitarre. Lediglich Bruce Bisland ist ein wahres Energiebündel am Schlagzeug, das er zu einem Soloauftritt mit Cheerleader-Einlage endlich verlassen darf.

Bei ihrer exklusiven Clubtournee durch Deutschland ist Krefeld die einzige Station der Band in NRW, festzustellen an den vielen Autos mit auswärtigen Kennzeichen. Die Fans gingen besonders textsicher mit, wenn die frühen Hits wie das poppige „Wig Wam Bam“ ertönten.

Ab 1973 wurde der Gruppe ein härteres Image als Glamrock-Band verpasst, was sich im Stakkato heißer Rhythmen äußert. Mit „Blockbuster“ stürmte Sweet, wie sich die Gruppe heute kurz nennt, die Spitzen der Charts, gefolgt von „Hell Raiser“, „Ballroom Blitz“, „Teenage Rampage“ und „Fox on the Run“, die in der Kulturfabrik begeistert gefeiert wurden.

Die Gruppe erzielte weltweit 34 Nummer-Eins-Hits und 16 unter den Top Ten in Deutschland. „Love is like Oxygen“ wurde weltweit zum Mega-Hit und in der Kufa gemeinsam mit den Fans zelebriert.