Theater: Das Ende des Ausnahmezustands

Nach vielen Umzügen und Umbauten kehren die Besucher langsam ins Theater zurück.

Krefeld. Es gehört zur Natur von Ausnahmesituationen, dass sie irgendwann vorüber sind. Beim Theater hat es lange gedauert. „Drei Jahre haben wir mit Baustellen unseren Alltag bestritten“, sagt Intendant Michael Grosse. „Was das Haus geleistet hat, ist unvergleichlich.“ Nach einem Jahr Umbau in Krefeld und zwei Jahren in Gladbach müsse man sich „die Normalität langsam wieder erarbeiten“.

Grosse und sein Team sind dabei offensichtlich auf einem guten Weg. In Krefeld haben sie in ihrer ersten Spielzeit wieder die Besucherzahl erreicht, die 2008 — vor dem Umzug ins Theater auf Zeit (TaZ) — üblich war: 124 889 Besucher strömten 2010/11 in die Krefelder Vorstellungen.

In der nun beginnenden Spielzeit könnte sich dieser Wert noch verbessern. Bei den Abos zeichnet sich jedenfalls eine weitere Steigerung ab (die WZ berichtete): Laut Marketingleiter Gunnar Reichard wurden bisher 5349 Abos bestellt — gut 250 mehr als im Vorjahr.

Gladbach hinkt dieser Entwicklung noch deutlich hinterher: Dort ist der Umbau des Hauses in Rheydt gerade erst abgeschlossen. Während der zwei Jahre in der abgelegenen Spielstätte TiN hat das Theater mehr als ein Drittel seiner Zuschauer verloren:

2008/09 waren es noch 130 035, in der vergangenen Spielzeit lediglich 85 738 Besucher. „Ich bin optimistisch, dass wir die Trendwende schaffen“, sagt Grosse. Aktuell hat er für Rheydt schon 850 Abos mehr verkauft als fürs TiN, das macht Hoffnung.

Auch finanziell ist die im Januar gegründete GmbH bisher „auf den Punkt im Soll“, wie Grosse sagt. Zumal die Erfolge in Krefeld sich in barer Münze auszahlen: 150 000 Euro mehr als im Vorjahr kamen 2010/11 in die Kasse.