Theater: Skizzen und Sketche rund um die Liebe
Das Erfolgsmusical „I Love You, You’re Perfect, Now Change“ kommt in die Heeder.
Krefeld. Irgendetwas muss dran sein an diesem Musical, auch wenn es — wieder mal — nur von der Liebe handelt: vom Kennenlernen und Entdecken, vom Aneinandergewöhnen und Auseinanderleben. Einen Originalitätspreis gibt es dafür nicht. Und dennoch wurde „I Love You, You’re Perfect, Now Change“ in New York mehr als 5000 Mal gespielt. Nebenbei entwickelte es sich zum weltweiten Bühnenerfolg.
Das Stück von Jimmy Roberts und Joe Di Pietro, das am Freitag Premiere in der Fabrik Heeder feiert, setzt sich aus kurzen Skizzen und Sketchen zusammen. In unterschiedlicher Zusammensetzung prallen zwei Frauen (Gabriela Kuhn, Susanne Seefing) und zwei Männer (Markus Heinrich, Tobias Wessler) aufeinander. Sie verlieben sich, kriegen Kinder, streiten, hassen und trennen sich, finden und verlieren sich. Eine ewige Suche, bei der die Sänger mehr als 60 verschiedene Rollen übernehmen.
„Das Stück schwimmt auf der Welle von ,Sex & the City’ oder ,How I Met Your Mother’“, erklärt Regisseur Ulrich Proschka, in Krefeld durch die Kinderoper „Der kleine Barbier“ in guter Erinnerung. Zwar ist „I Love You“ schon 1996 entstanden, doch es atmet den gleichen Zeitgeist wie die populären US-Comedy-Serien. Es spießt das Single- und Paar-Leben in New York auf, oder wie Proschka sagt: „Es handelt vom Aufwand, sich ständig als perfekt zu verkaufen.“
Auch die Musik dürfte ein Erfolgsfaktor sein: „Sie ist gut und pfiffig komponiert“, sagt Michael Preiser. Der Musikalische Leiter spielt die Songs live am Klavier, begleitet nur von einer Violine. „Das ist wie ein Kompendium amerikanischer Unterhaltungsmusik“, erzählt er — die Bandbreite reicht von Swing bis Tango, von Gospel bis Elvis.
Die rasanten Wechsel zwischen Szenen und Stilen werden auch auf der Bühne sichtbar. Die Schauspieler schlüpfen in immer neue Kostüme und bauen parallel das Bühnenbild um. Es besteht aus einem Tuch, das als Bettdecke, Leinwand oder Tennisnetz dienen kann, und aus Hartschaum-Modulen, die mal eine Sitzgruppe bilden, mal einen Sarg. „Das ist wie Lego für Grobmotoriker“, sagt Proschka.
Die ersten vier Vorstellungen inklusive Premiere sind bereits ausverkauft, erst ab März gibt es wieder Karten. Das Thema Liebe zieht offenbar immer.