Weihnachtsoratiorium vielstimmig und imposant
Der Crescendochor und das Orchester St. Josef haben das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Sie überzeugten durch Ausdruck und Präzision.
Krefeld. Mit überschwänglicher Freude beginnt das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach: „Jauchzet, frohlocket; Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!“ Es erzählt die Weihnachtsgeschichte, berichtet in den ersten drei Teilen von der Geburt Jesu, der Krippe, den Engeln, die den Hirten erscheinen und der Anbetung der Hirten.
Aufgeführt wurde es am Sonntag in St. Josef bereits zum zweiten Mal. Der Crescendochor und das Orchester St. Josef, unter der Leitung von Heinz-Peter Kortmann, lockten ein großes Publikum in die Kirche.
Die Solisten bezeugten im Weihnachtsoratorium die Empfindungen der „späteren, der gläubigen Seele“, und die Choräle bezogen die Gemeinde mit ein, die Menschen, die die Weihnachtsbotschaft gehört und die sie angenommen haben.
Der vielstimmige Crescendochor und das Orchester musizierten unter der präzisen Leitung von Heinz-Peter Kortmann engagiert und klangvoll. Die Aussagen der Chöre und Choräle wurden nachvollziehbar, die Freude über das Wunder der Weihnacht und die Bitte um Akzeptanz der Gesänge der Gemeinde.
Stephan Boving gestaltete die anspruchsvolle Partie mit Einfühlungsvermögen und klarer Diktion. Die Solo-Arie für den Tenor „Frohe Hirten, ach eilet“, in der Bach durch die Fülle der Koloraturen die Eile der Hirten, zur Krippe zu kommen, sinnfällig macht, bewältigte er mit Leichtigkeit.
Völlig souverän gestaltete Ulrike Zech die Altpartie, voll und warm füllte ihre Stimme das Kirchenschiff. Dabei strahlte sie genau die Ruhe aus, die die Arie ausdrücken will. Hell und klar der Sopran von Amelie Dembski, die zusammen mit Matthias Zangerle (Bass) das Duett „Herr, dein Mitleid“ einfühlsam gestaltete. Matthias Zangerle führte seine Stimme in den einzelnen Passagen mehr lyrisch als kraftvoll durch die Musik.
Den Solo-Arien gab Bach jeweils auch Solo-Instrumente bei, die die Aussage der Freude, der Ruhe, des Besinnens teilen. Die Solisten an der Trompete, der Querflöte und der Violine hatten einen wesentlichen Anteil am Gelingen der Solopartien.
Heinz-Peter Kortmann hielt alle Mitwirkenden durch sein präzises Dirigat zusammen. Man sah ihm die Freude an, die die imposante Musik vermittelt. Die Tempi, die er für die einzelnen Stücke wählte, ließen die Aufführung spannend und lebendig werden.