„Wellnez und Buty“ können ganz schön anstrengend sein

Paul Panzer lässt sich im Seidenweberhaus sogar von einem leicht verwirrten Fan nicht aus der Ruhe bringen.

Krefeld. Entspannen ist anstrengend. Jedenfalls für den Komiker Paul Panzer, der in seinem neuen Programm "Endlich Freizeit - Was für’n Stress!" am Mittwoch im Seidenweberhaus allerlei von ihm getestete Aktivitäten vorstellte.

Sein Fazit: "Wellnez und Buty" sind für die einen der reine Spaß, für andere hingegen eher eine Last. Während seine Frau Hilde große Freude an Massagen, Gesichtsbehandlungen und dergleichen hat, möchte Panzer auf keinen Fall im Schlammbad versinken. Hilde hingegen stürzt sich ins braune Nass: "Kann man nur hoffen, dass das hart wird!"

Nachdem ihm eine frech grinsende Dame mit Heißwachs die "Startbahn West" auf dem Oberschenkel enthaart hat, verlässt Panzer entrüstet das Etablissement. Frauen geben viel Geld aus, um sich verändern zu lassen, hat der Comedian festgestellt: Danach sieht man keine Verbesserung - nur das Geld ist weg. Männer hingegen kaufen sich einfach einen Kasten Bier und verändern damit ihre Umgebung.

Früher, sagt Panzer, bewegte man sich deutlich mehr in seiner Freizeit: "Da musste man auch mal drei Wochen hinter einem Mammut herlaufen - nix mit Fahrgemeinschaft!" Heute kennt sein übergewichtiger Sohn Bolle nur den Weg von der Couch zum Kühlschrank, der deswegen bereits drei mal neu gefliest werden musste.

Ob Fernsehen, Urlaub, Autofahren oder "Aerotik": Sämtliche Freizeitaktivitäten nimmt Panzer unter die Lupe und veralbert sie. Seine Gesellschaftskritik ist unterschwellig, jeder darf sich angesprochen fühlen. Das wird auch an seinem Publikum deutlich: Ob Oberstudienrat, Sekretärin oder Maurer, alle sitzen sie da und lauschen dem Kölner, der einen Schenkelklopfer nach dem anderen rauslässt.

Doch nicht nur die Zuschauer haben Spaß mit dem stets im Blümchenhemd und mit Sprachfehler auftretenden Entertainer. Die Freude ist auf beiden Seiten: "Ihr seid ein tolles Publikum". Besonderen Spaß hat Panzer mit einem Herrn namens Per, dessen Namen er so witzig findet, dass er ihn gerne auf seine weitere Tour mitnehmen möchte. Bei dessen Anblick bricht er jedes Mal in Kichern aus: "Ich kann doch auch mal Spaß haben!"

Der 37-jährige Dieter Tappert, wie Panzer eigentlich heißt, ist ein echter Stand-up-Comedian. Er reagiert spontan auf Bemerkungen der Zuschauer. Selbst ein offenbar leicht verwirrter Fan, der auf die Bühne stürmt, kann ihn nicht aus der Ruhe bringen.