Ausbau A57 Lärmschutz grün denken
Schnelle Fahrt auf deutschen Straßen. Der sechsspurige Ausbau der A57 im Abschnitt Krefeld verspricht künftig zügiges Fahren von der niederländischen Grenze bei Goch bis nach Köln. Seit den Ursprüngen 1954 in Holzbüttgen hat sich der Verkehr vervielfacht.
Mehr als 87 000 Fahrzeuge fahren täglich an Krefeld vorbei. Zwölf Prozent davon Schwerlastverkehr. Deshalb gibt es seit 2010 den Plan, die Strecke in beide Richtungen auszubauen. Lärmschutz spielt dabei für die angrenzenden Wohngebiete eine große Rolle.
Straßen NRW als damaliger Bauträger hatte den Krefeldern versprochen, sie würden wo nötig den besten Lärmschutz kriegen: bis zu neun Meter hohe Wände, teils nach innen gebogen, und Flüsterasphalt. Selbst die Gestaltungspläne symbolisierten rasante Dynamik und „Freie Fahrt für freie Bürger“. Doch weitsichtig erschienen diese Planungen schon damals nicht. Als ob es den Klimawandel nicht geben würde.
Statt neue Lärmschutzwände zu begrünen, zum Schutz vor Lärmbelastung und Luftschadstoffen, als Biotope für Artenvielfalt, als natürliche Schwämme für zunehmende Starkregenereignisse, sind gelochte Aluminiumplatten ausgewählt worden, die sich aufheizen, rasch verbeult waren und vom ersten Tag an großflächig beschmiert wurden. Die Niederländer sind da weiter, setzen neben ihre Autobahnen noch Photovoltaik-Anlagen zur Energiegewinnung und drosseln für Autos die Geschwindigkeit auf 100 km/h. Das ist bester Lärmschutz.