Galopprennbahn Auch Jockeys sind Fußball-Fans

Krefeld. Wenn am Dienstag ab 17 Uhr auf der Krefelder Galopprennbahn bei freiem Eintritt acht Rennen gestartet werden, ist die komplette einsatzfähige Elite der Jockeys aus vielen Ländern am Start.

Foto: Tuchel

Auch sie interessieren sich für Fußball und müssen trotzdem arbeiten, wenn um 18 Uhr in Paris Deutschland gegen Nordirland spielt.

Jozef Bojko ist Werder Bremen-Fan und sein Heimatland Slowakei ist bei der EM dabei. Das gilt auch für die Italiener Michael Cadeddu und Daniele Porcu sowie die Belgier Stephen Hellyn und Koen Clijmans und den Tschechen Filip Minarik.

Selbst ein guter Fußballer und Freund von Toni Polster ist der Österreicher Andreas Suborics, einst bei der Wiener Viktoria im Einsatz und bei der Austria nur wegen seiner geringen Körpergröße und seiner naturgegeben Kopfballschwäche gescheitert. Der Niederländer Adrie de Vries und der Schotte Ian Ferguson können es gelassen sehen, wie auch der Brasilianer Franceso Da Silva und Eduardo Pedrzoa aus Panama.

In Deutschland geborene Jockeys sind am Montag in der Minderzahl — es beschränkt sich auf den gebürtigen Hessen Andreas Helfenbein, den Dresdner Alexander Pietsch und den in Saarbrücken geborenen Maxim Pecheur.

Eine extreme Situation wird das sechstes Rennen bringen. Dort sattelt Trainer Mario Hofer seinen Seriensieger Emirati Spirit, der mit Eva-Maria Zwingelstein aus Iffezheim in dieser Saison fünf Rennen hintereinander gewonnen hat. Am Montag aber agiert die Trainertochter Stefanie Hofer im Sattel, weil Zwingelstein für ihren aus Österreich stammenden Arbeitgeber, Ausbilder und Bald-Ehemann Gerald Geisler aus Iffezheim den Wallach Danuvius reitet. Hofer: „Das Risiko ist sicher groß, aber wir werden es riskieren.“ Zwingelstein kommt mit 25 Jahres-Siegen nach Krefeld und liegt in der Jockey-Bestenliste sensationell an dritter Stelle hinter Eduardo Pedroza mit und Filip Minarik mit 28 Erfolgen.

Der Krefelder Renn-Club wäre an einem „normalen Renntag“ über die großen Felder heilfroh. Die Ursache für den Zuspruch liegt in den erhöhten Rennpreisen wegen der Übertragung über den Spartensender Equidia nach Frankreich. In gewisser Weise ist es auch Werbung für Krefeld. Die verwöhnten Franzosen achten nicht nur auf die volle und damit quotenträchtige Felder, sondern auch auf das Ambiente der Bahnen. Hier kann der Krefelder Stadtwald problemlos punkten.