Tennis Blau-Weiß verneigt sich vor Hajo Ploenes
Krefeld · Etwa 100 Gäste bedanken sich auf einer Feier für die 30 Jahre an der Vereinsspitze.
Die Sonne scheint, der Frühling ist eingekehrt an diesem Sonntagmittag. Die Band Ma Belle spielt Easy Listening. Getränke werden gereicht. Etwa 100 Gäste haben sich am Clubhaus des HTC Blau-Weiß eingefunden. Es ist kurz nach 12 Uhr, als die Hauptperson mit seiner Ehefrau durch die Pforte auf die Anlage tritt. Es ist ein Empfang und gleichzeitig ein Abschied für Hajo Ploenes, der auf der Jahreshauptversammlung nach 30 Jahren an der Spitze abtrat. Eine Verabschiedung, eine Verbeugung vor dem Mann, der den Club in seinen 70 Jahren als Mitglied, Bundesligaspieler und Vereinsboss maßgeblich geprägt hat. „Es ist wunderschön. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Menschen schon so früh gekommen sind“, sagt Ploenes, ehe der offizielle Akt beginnt.
Horst Giesen: „Hajos Wort hat auf allen Ebenen Gewicht“
Die Tennis-Szene macht ihre Aufwartung. Dazu gehört auch Horst Giesen, Vorsitzender des Kreises und Weggefährte Ploenes’. Auch er ist erschienen, um „Mr. Bundesliga“ noch einmal zu huldigen: „Er hat es geschafft den Verein oben zu halten. Blau-Weiß ist vielleicht der bedeutendste Tennis-Verein in Krefeld durch die Bundesliga. Hajos Wort hat auf allen Ebenen und bis in die Verbandsspitze Gewicht.“ Als Giesen 1989 die Geschicke des Crefelder TC begann zu lenken, stieg auch Ploenes bei Blau-Weiß ins oberste Amt auf. „Hajo hat den Stellenwert der Bundesliga in Richtung Weltklasse verbessert“, sagt Giesen. Ploenes sei ein „positiver und gewissenhafter Mensch.“ Für Giesen sei er sogar ein Kandidat für das Bundesverdienstkreuz.
Jugendwart Holger Plauschin lobt vor allem auch den Führungsstil des ehemaligen Clubchefs: „Er hat immer ausgeglichen, hatte für jeden ein offenes Ohr.“ Ihm sei stets die Entwicklung der Jugend wichtig gewesen, neben dem Leistungssport und Breitensport. „Wir hatten auf der Jahreshauptverssammlung alle eine Träne im Auge gehabt.“
Teamchef Olaf Merkel, der mit Ploenes ab 1976 noch zusammenspielte und in den vergangenen Jahren gemeinsam eine gute Adresse im Bundesliga-Tennis entwickelt hat, sagt: „Die Spieler haben sich immer wohlgefühlt. Er hat es verstanden, sie in die Clubfamilie zu integrieren.“
Im Clubhaus werden kurze Reden gehalten, dann grüßen ehemalige und aktuelle Spieler per Videobotschaft. „Ciao Hajo“ ruft Paolo Lorenzi in die Kamera. Der Däne Michael Tauson sagt: „Für mich bist Du immer Mr. Krefeld.“ Magnus Larsson lobt: „Du warst immer besonnen, fair und ein guter Gesprächspartner.“ Niemals geht man so ganz, das trifft auch auf Hajo Ploenes zu. Die Bundesliga-Mannschaft wird er weiter betreuen. „Ich bleibe Euch treu“, sagt er zum Schluss. Es folgen anhaltender Beifall und „Hajo“-Rufe im Clubhaus.