Handball So feiert die HSG die Meisterschaft

Krefeld · Der Handball-Drittligist hat mit dem Heimsieg gegen Menden den ersten Schritt auf dem Weg in die 2. Liga geschafft.

 Am Ziel und überglücklich (v.l.): Tim Gentges, Marcel Görden, Stefan Nippes und HSG-Geschäftsführer Thomas Wirtz.

Am Ziel und überglücklich (v.l.): Tim Gentges, Marcel Görden, Stefan Nippes und HSG-Geschäftsführer Thomas Wirtz.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Freitag hatte sich fast schlafen gelegt. Die HSG aber war noch hellwach. Es war gegen Mitternacht, da wurde es an der Westparkstraße noch mal richtig munter. Der schwarz-gelbe Tross der HSG lief gerade nach einem historischen Erfolg für diese junge Spielgemeinschaft ein. Wo? Im Karussell. Der Name war für viele Programm – am frühen Samstag selbstredend, als sich die Nacht wieder dem Tage hinwendete und auch deutlich später als die kleinen Augen wieder die Wirklichkeit erblickten.

Die Glockenspitzhalle war da längst wieder aufgeräumt, zur Ruhe gekommen. Nach einem Abend, den die Handballfreunde lange nicht vergessen werden und mächtig auskosteten. Gegen 21.30 floss das Freibier, waren die Hähne auf. Die Fakten sind schnell erzählt: Die HSG ist Westdeutscher Meister. Sie besiegte Menden mit 30:20-Toren. Die Türe zur 2. Bundesliga ist aufgestoßen. Durchgehen müssen sie noch.

Kapitän Marcel Görden geht K.o: Verdacht auf Nasenbeinbruch

Aber der Abend hat vor allem auch das gezeigt – sportliche Leistung wird in Krefeld anerkannt, belohnt. Mit Zuneigung. 1 481 Besucher wollten sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Und der Spielfilm war eher langweilig. Das ahnte man. Es ging darum, es miterlebt zu haben: 1:0 Simon Ciupinski nach 1:22 Minuten, im Gegenzug hält Torhüter Max Jäger den ersten Wurf der Mendener, 2:0 Tim Gentges nach 2:56, wieder pariert Jäger Wurf zwei aus Menden. So ging es natürlich nicht immer weiter, aber es war die schmackhafte Vorspeise für ein opulentes Mahl zu fortgeschrittener Stunde. Mit einem Schock: Kapitän Marcel Görden ging zu Boden: 13. Minute. Mit Blut verschmiertem Gesicht ging er in die Kabine. Diagnose von Teamärztin Laura Ufermann: „Es könnte ein Nasenbeinbruch sein.“ Das Röntgenbild wird Aufschluss geben. Mit einem Kühlpack saß Görden in der zweiten Hälfte zumindest auf der Bank, feuerte seine Mannschaft an.

Weitere Zugänge nach Ostern – Luciano feierte mit der HSG

Vor dem Spiel hatte HSG-Geschäftsführer im Gespräch mit der WZ eingestanden: „Gelassen bin ich nicht. Eher nervös, dafür ist die Kulisse toll.“ Und die Planung für die Zukunft weit gediehen. Wirtz: „Nach Ostern werden wir neue Spieler bekanntgeben, es gibt Zusagen. Sollten wir tatsächlich den Aufstieg schaffen, müssen wir im Juni noch nachlegen.“ In den Zugängen Mike Schulz und Dominic Luciano feierte auch die Zukunft mit den Spielern in der Glockenspitzhalle. Luciano sagt: „Die Mannschaft hat ganz verdient den Titel gewonnen. Doch jetzt geht es weiter. Die Relegation wird verdammt schwer.“ Aber erst einmal regierte die pure Freude. Sechs Minuten vor dem Spielende streiften sich die eingefleischten HSG-Fans das Meister-T-Shirt über, feierten überschwänglich ihre Helden: Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey, hey.“