Der Fußballverband Niederrhein beschließt eine großzügige Aufstiegsregelung – der Pokalwettbewerb soll fortgeführt werden Saisonabbruch: Teutonia und Tönisberg steigen auf

Krefeld · Knapp vier Monate ist es her, als zum letzten Mal der Fußball auf den Amateurplätzen Krefelds rollte. Die Ungewissheit über einen möglichen Auf- oder Abstieg war lange Zeit groß, doch was sich in den letzten Wochen schon abgezeichnet hat, wurde vom Fußballverband Niederrhein nun bestätigt.

Für Trainer Bekim Kastrati hat das bange Warten ein positives Ende.

Foto: Dirk Jochmann (DJ)

Auf dem virtuellen Verbandstag entschied sich die große Mehrheit der Vereine für einen Abbruch der Saison 2019/2020. Der Verbandstag beschloss, dass es keine Absteiger sowie eine großzügige Auftsiegsregelung gibt. Im Detail: Anhand des berechneten Punktequotienten (Anzahl der Punkte durch die gewerteten Spiele), steigen sowohl die Tabellenersten, als auch die Klubs, die sich nach derzeitigem Tabellenstand für die Auftstiegsrelegationsspiele qualifiziert hätten, auf.

Darüber hinaus dürfen auch die Tabellenführer nach der Hinrunde, sofern sie nicht ohnehin berechtigt wären, im nächsten Jahr eine Liga höher antreten. Aufgrund der vielen Aufsteiger ergeben sich so Ligen mit bis zu 22 Mannschaften. Ob diese noch einmal geteilt werden, oder ob mit dieser hohen Anzahl von Mannschaften in einer Liga gespielt wird, ließ der Verband offen.

Teutonia-Trainer Bekim Kastrati: „Man will wissen, wo man steht“

Mit Blick auf den Kreis Kempen/Krefeld sind in den oberen Ligen vor allem Teutonia St. Tönis und der VfL Tönisberg die großen Gewinner. Beide Teams standen in ihren Ligen auf dem zweiten Platz, steigen jetzt durch die großzügige Regelung auf. So wird die Teutonia in der nächsten Saison in der Oberliga an den Start gehen, Tönisberg darf für die Landesliga planen. Für St. Tönis-Trainer Bekim Kastrati war die ungewisse Zeit zuletzt „quälend“, denn „man will einfach wissen, wo man steht.“ Jetzt verspürt Kastrati aber vor allem „Freude und Erleichterung.“

Tönisbergs Teammanager Bister: „Wir sind jetzt erleichtert“

Gleiches gilt auch für den Tönisberger Teammanager, Marcus Bister, der sagt: „Es war zwar nur noch eine Formsache, aber durch die offizielle Bestätigung ist man jetzt erleichtert.“ Im kleinen Kreis planen die Berger eine Aufstiegsfeier: „Wir sind die letzten Wochen zweigleisig gefahren und haben so auch den Kader zusammengestellt. Wir wollten eine Mannschaft, die eine gute Chance hat, in der Landesliga die Klasse zu halten, oder in der Bezirksliga den Aufstieg schafft.“ Zudem darf sich auch der VfR Fischeln über den Klassenerhalt in der Landesliga freuen. Ursprünglich drohte dem Team der Abstieg.

In der Kreisliga A profitieren vor allem die Klubs aus dem Grenzland

In der Kreisliga A dürfen sich vor allem die Grenzland-Teams freuen. Neben dem souveränen Tabellenführer des SC Waldniel, schafft auch der SC Schiefbahn die Rückkehr in die Bezirksliga. In den hiesigen B-Ligen sollen neben den Tabellenersten des BV Union Krefeld und CSV Marathon auch die Tabellenzweiten aufsteigen. Dies wären anhand der Quotientenregel der VfR Krefeld sowie der VfL Willich II. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Staffelleiter Hubert Hinrichs erklärt gegenüber dieser Redaktion: „Da zwischen den Tabellenzweiten keine Relegation stattfinden kann, ist es geplant, dass auch die jeweiligen Zweiten aufsteigen dürfen. Das ist aber noch nicht zu 1000 Prozent sicher. Wir haben in den nächsten Tagen dazu noch einige Sitzungen.“

In den nächsten Wochen soll auch ein terminlicher Rahmen für die Pokalspiele gefunden. Auf dem Verbandstag entschieden die Delegierten, die Pokalwettbewerbe auf Kreisebene fortsetzen zu wollen. Wann dies geschieht, ist aber ebenso offen, wie ein Startdatum für die kommende Saison.