Christian Scholz nimmt an Trainerlehrgang teil Krefelder lernt bei Gladbach-Trainer Marco Rose

Krefeld · Endlich durfte sich der Borussia-Park mal wieder über externe Besucher freuen. 100 Personen begrüßte Borussia Mönchengladbach am vergangenen Sonntag in seiner Heimspielstätte. Der Fußballbundesligist hatte zum „Corona-Trainer-Austausch“ eingeladen.

Christian Scholz (r.) ist Trainer beim Fußball-Landesligisten DSC 99 Düsseldorf.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Über die vereinseigenen Medien rief die Borussia Ende Mai interessierte Amateurtrainerinnen und –trainer auf, sich per Mail  für den Workshop rund um das Training unter Corona-Auflagen mit Cheftrainer Marco Rose zu bewerben. „In den Wochen, als wir nur in Kleingruppen von zwei, drei oder vier Mann trainieren durften, mussten wir durchaus kreativ sein und uns etwas einfallen lassen. Ich glaube, dass wir ein paar ganz gute Ideen hatten und ich biete gerne an, mal ein paar Erfahrungen an interessierte Trainer weiterzugeben“, wird Rose auf der Gladbacher Homepage zitiert.

100 Gewinner dürfen Rose zuhören und Fragen stellen

Von allen Bewerbern wurden 100 Gewinner ermittelt, die am vergangenen Wochenende den zweistündigen Austausch live  verfolgenden durften. Unter ihnen war auch der Krefelder Christian Scholz, der derzeit Co-Trainer beim Bezirksligisten DSC 99 Düsseldorf ist. „Es war sehr gut aufgezogen, der Stadionsprecher hat die Veranstaltung gut begleitet. Zudem hat  jeder Teilnehmer ein Präsent bekommen“, zog Scholz ein positives Resümee und ergänzt: „So ein Angebot ist in meinen Augen nicht selbstverständlich. Ich glaube, Gladbach ist der einzige Bundesligist der so etwas angeboten hat.“ Der 32-Jährige hat den Aufruf der Borussia im Internet gesehen und sich kurzerhand per Mail beworben – mit kurzem Lebenslauf. Scholz sagt: „Ich habe schon gar nicht mehr mit einer Rückmeldung gerechnet, als etwa eine Woche vorher die Einladung kam. Nach welchen Kriterien die Auswahl stattfand, kann ich nicht beurteilen.“ Das Spektrum unter den Besuchern war bunt gemischt. Einige Übungsleiter von Kindermannschaften waren vor Ort, genauso gab es Teilnehmer, die aus anderen Bundesländern angereist sind. „Ich wäre beispielsweise nicht nach Mainz gefahren“, gibt Scholz zu, der auch keinen Hehl daraus macht, dass er mehr mit Trainer Rose sympathisiert als mit der Gladbacher Borussia: „Ich mag die Art, wie Rose Fußball spielen lässt. Zudem finde ich seine Auftritte in Interviews gut. Der Trainer-Austausch hat meine Meinung in der Hinsicht bestärkt.“

Die Trainerkollegen sitzen auf der Tribüne, moderiert wird mit Mikro

Die 90-minütige Trainingseinheit plus anschließende Fragerunde kommentierte Rose per Mikro, während die Teilnehmer von der Haupttribüne aus das Geschehen auf dem Rasen verfolgten. Acht Feldspieler und zwei Keeper aus dem Gladbacher Nachwuchs absolvierten die Demo-Trainingseinheit, in der Passspiel, Torschuss und Taktiktraining im Vordergrund standen. „Rose hat uns erklärt, wie das Training in Zweiergruppen ablief, dass die Spieler positionsgetreu zusammen trainiert haben und interessante Möglichkeiten aufgezeigt, wie man Taktiktraining ohne Körperkontakt durchführen kann. Ich werde verschiedene Inhalte für unsere Mannschaft anwenden können“, berichtet Scholz, der allerdings auch anmerkt: „Der Austausch wäre zwei Wochen eher natürlich noch besser gewesen.“ Mittlerweile darf auch im Fußball-Amateurbereich wieder ganz normal Elf gegen Elf mit Körperkontakt gespielt werden.

Bei allem Input tat Scholz auch die Stadionatmosphäre mal wieder gut: „Es war schön, ein Fußballstadion von innen zu sehen. Besonders die Pappfiguren waren sehr imponierend, noch beeindruckender als vor dem Fernseher.“