Zukunft des Krefelder Sports Linn, Gellep und Uerdingen wollen sich Sportplatz teilen
Krefeld · Nachdem die Stadt in den vergangenen Wochen die Perspektiven für die Sportplätze aufgezeigt hatte, war klar, in Krefelds Osten wird zumindest die Anlage des TuS Gellep durchs Raster für die zukunftsfähigen Sportanlagen fallen.
Eine Lösung musste her. Da auch die Plätze des Linner SV und des VfB Uerdingen in die Jahre gekommen sind, entschlossen sich die Vereinsverantwortlichen zu einem besonderen Schritt. In Zukunft sollen alle drei Klubs auf einer Anlage beheimatet werden.
Bereits vor zwei Jahren gab es zu möglichen Kooperationen zwischen dem Linner SV und dem TuS Gellep erste Gespräche, die sich damals aber zäh gestalteten. Unter Anleitung der Fachschaft Fußball und der Hinzunahme des VfB Uerdingen als dritten Verein, kommt das gemeinsame Projekt nun aber ins Rollen.
Stefan Rex: „Wir alle wollen
eine Zukunftsperspektive“
In der Sitzung des Sportausschusses, beschloss die Politik nun, die Verwaltung mit der Betreuung des Projektes zu beauftragen. „Die Gespräche zwischen den Vereinen waren beeindruckend gut“, sagt Uerdingens-Geschäftsführer und Trainer Stefan Rex: „Wir alle wollen für die Zukunft eine Perspektive.“ Auch der erste Vorsitzende des Linner SV, Ralf Krings, lobte die „kollegiale“ Zusammenarbeit und sagt: „Unsere Anlage ist derzeit zwar nutzbar, aber sie bietet uns keine Chance zur Weiterentwicklung. Wir wollen uns aber weiterentwickeln und deswegen sind wir sehr interessiert daran, eine gemeinsame Lösung zu finden.“
Das Projekt befindet sich in der Anfangsphase, konkrete Pläne gibt es noch nicht. Ein möglicher Standort wird noch gesucht. Rex sagt: „Wir sind im Prinzip für alles offen. Wir können uns vorstellen auf unserer Anlage zu bleiben, aber sind auch dem Vorschlag, eine neue Anlage zu erschließen und uns diese mit den anderen beiden Klubs zu teilen, offen.“ Für den Linner SV und den TuS Gellep ist vor allem eine gute Anbindung wichtig, Krings: „Für uns ist es nicht akzeptabel, wenn unsere Jugendspieler weit zum Training fahren müssen. Wir möchten am besten einen Platz, der zwischen den Stadtteilen Gellep und Linn liegt und ich bin auch der Meinung, dass man nicht darum herumkommt, ein neues Gelände für die drei Vereine zu erschließen.“
Auch Ralf Pfaff, Vorsitzender des TuS Gellep, ist ähnlicher Meinung, sagt: „Unsere Hauptvoraussetzung ist, dass eine ortsnahe Fläche gefunden wird.“ Dabei bringt Pfaff eine Fläche in der Nähe des Wasserwerkes ins Spiel, diese würde sich in etwa zwischen Gellep und Linn befinden. Schon jetzt ist klar, dass eine neue Anlage dabei mindestens zwei, wenn nicht drei bespielbare Plätze enthalten muss – anders ist die hohe Mannschaftsanzahl nicht zu stemmen. Für die Vereine gilt es nun in Zusammenarbeit mit der Verwaltung eine geeignete Lösung zu finden.
Sportdezernent Markus Schön und Sportamtsleiter Oliver Klostermann befürworten die Zusammenarbeit der Vereine. Mit ihrem Votum gaben die Ausschussmitglieder am Freitagabend ihr Signal, einen geeigneten Standort für eine neue Anlage zu prüfen.
Lösung für Viktoria
Krefeld wird gesucht
Während im Südosten also Einigkeit über die gemeinsame Nutzung einer zukunftsfähigen Anlage besteht, gibt es andernorts noch Diskussionsbedarf. So soll der SC Viktoria Krefeld seine Anlage am Schroersdyk verlassen. Dann soll der Verein entweder auf der Hubert-Houben-Kampfbahn von Preußen Krefeld oder an der Horkesgath bei Spiel- und Sport Krefeld untergebracht werden. Beide Sportplätze sollen fit für die Zukunft gemacht werden. Doch bislang tun sich die Vereinsverantwortlichen von Viktoria Krefeld schwer mit dem Gedanken, zukünftig die eigenen Spiele auf bis dato fremden Rasenplätzen auszutragen. Jetzt will die Verwaltung prüfen lassen, welche Möglichkeiten es gibt, die Sportanlage in Zukunft zu entwickeln – mit und ohne Viktoria.
Geprüft werden soll die Nutzung des Geländes als „quartiersnahe Bewegungsfläche“ mit einer möglichen Teilbelegung durch Viktoria und ohne eine entsprechende Belegung des Fußballvereins. Damit wird zum ersten Mal auch eine Zukunft des Klubs am angestammten Areal in Aussicht gestellt, nachdem es in den vergangenen Monaten vonseiten des Vereins massive Kritik an einer möglichen Schließung der Anlage Schroersdyk gegeben hatte.