Aktion „Night of Light“ – Lichtaktion als Hilferuf

Krefeld · Die Veranstaltungsbranche möchte in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni auf ihre aktuell durch Corona prekäre Lage aufmerksam machen.

 Das Theater Krefeld wird – aus Solidarität – auch in rotes Licht getaucht. Unser Fotograf hat das Archivfoto als Illustration eingefärbt.

Das Theater Krefeld wird – aus Solidarität – auch in rotes Licht getaucht. Unser Fotograf hat das Archivfoto als Illustration eingefärbt.

Foto: Andreas Bischof/Bischof, Andreas (abi)

Eine Hochzeit getaucht in warmes elegantes Licht, die wilde Party mit viel DJ-Zauber, das galante Firmen-Event mit allem, was dazu gehört, die Preisverleihung, das Tournee-Gastspiel oder auch einfach nur ein Volksfest. Menschen, die sonst dafür sorgen, dass es mit allen technischen Finessen rund läuft, haben derzeit wenig oder vielleicht sogar gar nichts zu tun. Weil große Veranstaltungen zurzeit eher rar gesät sind.

Bereits mehr als 5000 Firmen nehmen an der Aktion Teil

Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft schlagen Alarm: Wegen der Corona-Krise drohe der Branche eine Pleitewelle. Auf ihre schwierige Lage wollen die Firmen am Montag, 22. Juni, mit einer bundesweiten Lichtaktion hinweisen: Mehr als 5000 Gebäude sollen angestrahlt werden. Auch in Krefeld nehmen etliche Betriebe und Kulturorte – teils auch aus Solidarität mit der Veranstaltungswirtschaft, wie beim Theater – teil.

Unter der Überschrift „Night of Light“ wollen am kommenden Montagabend Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft bundesweit Spielstätten und andere Gebäude rot anstrahlen. Mit der symbolischen „Alarmstufe Rot“ wollten sie auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage infolge der Corona-Krise hinweisen, berichteten die Organisatoren rund um den Betreiber der Essener Veranstaltungsfirma LK, Tom Koperek.

Beteiligen wollen sich deutschlandweit unter anderem Betreiber von Eventlocations, Hallen, Kinos und Kleinkunst-Theatern sowie Technikausstatter, Messebauer, Zeltverleiher oder Tagungshotels. Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden. Seit Mitte März mache die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Anders als im produzierenden Gewerbe könnten weggefallene Umsätze nicht mehr nachgeholt werden.

„Eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht: mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft“, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Aktion sei ein „Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft“. Die derzeitigen Hilfeleistungen in Form von Kreditprogrammen reichten nicht aus. In der deutschen Veranstaltungswirtschaft sind nach Angaben der Organisatoren rund eine Million Menschen beschäftigt. Der Jahresumsatz der Branche liege bei 130 Milliarden Euro. „Selbst Messen und kleine Events, die momentan wieder erlaubt sind, unterliegen zurzeit notwendigen und strengen Hygiene-Vorschriften; dies führt dazu, dass Veranstaltungen insgesamt zurzeit nicht mehr wirtschaftlich durchführbar sind“, heißt es auf der Webseite des Veranstalters.

In Krefeld haben sich – Stand Freitag – schon folgende Unternehmen oder Firmen entschieden mitzumachen: Cuerten, Eventagentur Reinblick, LiMu Media, Eventtechnik-Krefeld, Pelser und Schmidt Veranstaltungstechnik, Kremess Agentur, K. Schwaiger, Oliver Dentges Marketing-Kommunikation, BLL Veranstaltungstechnik, Tor-Fabrik, Tümp Veranstaltungsservice, Epco-Media, Veranstaltungsservice Wenders und der Mies van der Rohe Business-Park.

Zahlreiche Bauten in Krefeld werden rot angestrahlt

Angestrahlt werden sollen: Theater Krefeld (Theaterplatz), Seidenweberhaus (Theaterplatz), Standesamt (Rheinstraße 138), die Rückseite des Rathauses (Westwall), Mediothek (Theaterplatz), St. Dionysius (Dionysiusplatz), die Kulturfabrik (Dießemer Straße 13), Schlachthof Krefeld (Dießemer Straße 9), Kulturrampe (Oppumer Str. 175), Villa Merländer (Friedrich-Ebert-Straße 42), Haus Lange und Haus Esters (Wilhelmshofallee 91-97), das Krefeld-Pavillon (Wilhelmshofallee) oder auch das Stadtwaldhaus (Hüttenallee 108), Burg Linn (Rheinbabenstraße 85) und Haus Kleinlosen (Zwingenbergstraße 116). Die Lichtaktion beginnt schrittweise ab 22 Uhr. dpa/Laki

Alle weiteren Informationen finden sich online.