Nights of Light Veranstalter illuminieren ihre Häuser, um die Politik aufzurütteln
Köln · Innerhalb kürzester Zeit haben die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Veranstaltungswirtschaft an den Abgrund gedrängt. Einem riesigen Wirtschaftszweig ist praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, eine Insolvenzwelle enormen Ausmaßes droht.
Dies hat gravierende Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule der Gesellschaft.
Mit der Aktion „Night of Light“ wollen Marktteilnehmer aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft ein imposantes Zeichen für eine vom Aussterben bedrohte Branche setzen und zu einem Dialog mit der Politik aufrufen, wie Lösungen und Wege aus der dramatischen Lage entwickelt werden können. Diese Aktion unterstützt auch die Arena Management GmbH und nimmt an der Aktion teil.
Über 1500 Teilnehmer
in mehr als 300 Städten
In der Nacht vom Montag, 22., auf Dienstag, 23. Juni, wird die Arena neben über 1500 weiteren Unterstützern in mehr als 300 Städten von 22 bis 1 Uhr mit rotem Licht illuminiert. „Dies ist ein dringender Appell an die zuständigen Behörden und Ministerien zum Einstieg in einen Branchendialog, der die Vielfältigkeit und Systemrelevanz der deutschen Veranstaltungswirtschaft thematisieren soll. Allein Konzerte, Volksfeste, Firmenfeiern und Messen ziehen standesgemäß in Deutschland gut 420 Millionen Besucher an und können bis auf Weiteres gar nicht oder nur unter erheblichen Auflagen stattfinden. Die derzeitigen Hilfsprogramme für die Veranstaltungswirtschaft bestehen im Wesentlichen aus Kreditprogrammen, die jedoch eine erneute Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit der Überschuldung der betroffenen Unternehmen zur Folge haben werden“, heißt es von der Arena Management GmbH.
Auch die Volksbühne am Rudolfplatz nimmt an der Aktion teil. So wird ab 22 Uhr das 1905 erbaute Colonia-Haus an der Aachener Straße 5, das auch die Volksbühne am Rudolfplatz beheimatet und zwei Weltkriege überstanden hat, rot erstrahlen. In regelmäßigen Zeitabständen wird ein grüner Licht-Spot die bereits eingeleitete Wiedereröffnung symbolisieren. Ebenfaals dabei ist das Gaffel am Dom, das abwechselnd in Rot und Blau angestrahlt wird. „Wir sind eng mit der Veranstaltungsszene verbunden und im Gaffel am Dom selber Veranstalter“, sagt Thomas Deloy, Geschäftsleitung Marketing und PR der Privatbrauerei Gaffel. „Wir unterstützen die Aktion sehr gerne und hoffen auf eine hohe Aufmerksamkeit.“
Für den Initiator der Aktion „Night of Light“, Tom Koperek, steht die gesamte Veranstaltungswirtschaft auf der roten Liste der aussterbenden Branchen: „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht. Die aktuellen Auflagen und Restriktionen machen die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen quasi unmöglich.“ Dies treffe nicht nur die Veranstalter oder Eventlocations, sondern auch Zulieferer und Dienstleister jeder Art und Größe: Technikfirmen, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker über Künstler bis hin zum Einzelunternehmer. Ziel der „Initiative für die Veranstaltungswirtschaft“ ist es, für eine stärkere Wahrnehmung dieser Problematik durch die Politik und Öffentlichkeit zu sorgen.
Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher erläutert, wieso die Aktion ein positives Zeichen ist und von der arena gerne unterstützt wird: „Die Branche rückt in der aktuellen Notsituation eng zusammen. Das ist wichtig, da der Einzelne nicht viel bewirken kann. Die Aktion ist ein guter Impuls und ein dringender Appell an die Politik, damit die deutsche Kulturlandschaft über die Pandemie hinaus bewahrt werden kann. Schließlich reden wir von rund einer Million Beschäftigte und einem branchenweiten Umsatz von rund 130 Milliarden Euro jährlich. Bis zu 424 Millionen Besucher kommen aus dem In- und Ausland zu den Events. Daher bitten wir die Politik inständig um ein zielstrebiges Handeln und stellen unsere Arena gerne für die Aktion zur Verfügung.“
Thomas Füllengraben, Geschäftsführer der „deutschewerbewelt GmbH“, die auf internationalen Messeplätzen für die gesamte Industriebranche medientechnische Dienstleistungen anbietet, sieht einen massiven und langanhaltenden Einschnitt in die Event- und Messewirtschaft, da wenn überhaupt nur schrittweise ein Neustart erfolgen kann. Hier ist auch in seinen Augen ein sofortiger Dialog mit der Politik nötig, damit ein Konzept zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Betrieben erfolgt. Von Füllengraben wurde ein explizit auf die Arena zugeschnittenes Konzept erarbeitet, wie die Ausleuchtung der Multifunktionsarena aussehen wird. Dabei werden der 76 Meter hohe Bogen sowie die hiervon abgehenden Streben in Rot erleuchten. Weiter werden der seitliche Rand des Arena-Dachs sowie die Außensäulen in entsprechendes Licht gehüllt.
Vereint zu einer übergreifenden Interessen- und Arbeitsgemeinschaft, initiieren über 1500 Unternehmen aus verschiedensten Bereichen der Veranstaltungswirtschaft gemeinsam die „Night of Light“ – ein dringender Appell zur Rettung eines Wirtschaftszweigs, der echte Hilfe anstelle von Kreditprogrammen benötigt und einen Branchendialog mit der Politik fordert, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden.