Flight Night Warnblinker für die Stabhochspringer

Die Kinderkrebshilfe des Düsseldorfer Uniklinikums war der große Gewinner bei der „Weltneuheit“ am Freitagabend im Autokino an der Arena. Dort fand die „PSD Bank Flight Night“ statt – und die Kinderkrebshilfe bekam mit 17 000 Euro das meiste Geld.

Unter vorbeiziehenden Gewitterwolken schwangen sich Deutschlands Top-Stabhochspringer im Autokino an der Düsseldorfer Arena in große Höhen. Fans aus ganz NRW waren dabei.

Foto: Bernward Franke

Deutschlands beste Stabhochspringer mussten sich dagegen mit erheblich weniger zufriedengeben. Doch das war Nebensache, die Athleten aus dem In- und Ausland waren schlicht dankbar und glücklich, in der Corona-Zeit überhaupt eine Gelegenheit zu bekommen, ihre Flugshow einem Livepublikum bieten zu können. „Endlich mal wieder ein Wettkampf, das hat uns einfach lange gefehlt“, sagte Sieger Torben Blech.

Nach der ersten Stunde war es für die Springer allerdings gefährlich geworden, zog doch 30 Kilometer westlich der Arena ein heftiges Gewitter vorbei, was den Wettkampf mit Windböen bis Stärke vier zu einer fast 30-minütigen Unterbrechung zwang. Da lag die Latte bei 5,40 Meter, die zuvor die Leverkusener Top-Springer Torben Blech, Bo Kanda Lita-Baehre und Philip Kass gemeistert hatten – im Gegensatz zu Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) und dem niederländischen Rekordhalter Menno Vloon.

Torben Blech meistert als einziger Springer die Höhe von 5,55 Meter

Nach der Unterbrechung schwang sich nur noch Blech auch über die Höhe von 5,55 Meter. „Ich bin ein Siegerländer Junge, mir machen so ungünstige Windverhältnisse am wenigsten aus“, sagte er zur Erheiterung der knapp 600 Zuschauer, die sich in 250 Autos vor den Böen retteten, nachdem sie das Geschehen zuvor teilweise von Autodächern aus beobachtet und beklatscht hatten. Später kam der „Beifall“ für gelungene Sprünge von den Warnblinkern, begleitet vom Feuerwerk der Veranstalter.

Dass es nicht – wie vorher von PSD-Bank-Vorstand August-Wilhelm Albert vermutet – bis auf 5,70 Meter hinausging, war nicht weiter schlimm. Das Event hatte ohnehin nur einen bedingt echten Wettkampf-Charakter, fiel es doch in die vom Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) bis zum 15. Juli verfügte Corona-Wettkampfpause. Auch wenn sämtliche Regeln (Mund-Nasenschutz, Abstand usw.) eingehalten und streng überwacht wurden: Die Leistungen der Springer finden keine Aufnahme in die Bestenlisten. Bank-Vorstand Albert war dennoch „begeistert von der Leistung der Athleten wie auch von der Beteiligung der Zuschauer im Autokino Düsseldorf“.

Wegen der derzeitigen Corona-Pandemie dürfte die außergewöhnliche „Flight Night“ im Autokino aber ein einmaliges Ereignis bleiben: Weltweit gibt es derzeit für die Leichtathleten, deren Saisonhöhepunkt mit den Olympischen Spielen von Tokio abgesagt wurde, kaum Wettkämpfe – schon gar nicht vor so begeisterten Zuschauern wie im Düsseldorfer Autokino.