Fußball Oberliga Die Riesen beim KFC — Jungs mit Gardemaß

Von den sieben längsten Spielern gehören fünf zur ersten Elf. Morgen Saisoneröffnung.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. André Pawlak ist kein Mann, der das ästhetische Element im Fußball über alles stellt. Der KFC-Trainer bevorzugt zwar einen Ansatz, gegnerische Abwehrreihen mit Plan und spielerischen Mitteln auszuhebeln. Der 45-Jährige ist aber erfahren genug, zu wissen, dass die Widersacher es seinem Team jede Woche so schwer wie möglich machen werden, gefährlich vors Tor zu kommen.

Für diesen Fall sagt Pawlak: „Wenn es aus dem Spiel heraus mal hakt, müssen Standardsituationen her. Diese können entscheidend sein. Wir haben da ein enormes Potenzial.“ Drei der fünf Tore im Test gegen Wesel-Lackhausen fielen nach ruhenden Bällen. Erst Leon Binder, dann Kris Thackray, schließlich noch Patrick Ellguth. Zwar trafen die Uerdinger auch einige Male das Aluminium, doch nach Ecken und Freistößen waren sie treffsicher. Die KFC-Spieler bringen dafür die Körpergröße mit. Julian Gutkowski, aus der A-Jugend gekommen, besitzt mit 1,92 m das Gardemaß, dennoch wird der Jungspund eher eine Rolle im Hintergrund spielen. Anders sind die Vorzeichen beim Briten Kris Thackray (1,88 m), der im Mittelfeld oder der Abwehr Luftduelle für sich entscheiden kann. Patrick Ellguth (1,88 m), Defensiv-Zugang Tanju Öztürk (1,91 m) oder die Verteidiger Vincent Wagner (1,90 m) und Leon Binder (1,85 m) sind nicht minder stark in der Luft. Und da ist Stürmer Danny Rankl, der trotz seiner 1,77 Meter ein sehr gutes Kopfballspiel mitbringt, nicht einmal mitgezählt — die langen Kerls des KFC.

Pawlak sagt: „Wir sind bei ruhenden Bällen defensiv wie offensiv stark. Mit diesen Standards kann man auch Spiele drehen. Es muss aber auch immer das Timing stimmen. Und es bedarf Leute, die den Ball dorthin bringen können, wo es gefährlich wird.“ Auch für diese Vorarbeit haben die Krefelder genügend Personal — ob Kapitän Timo Achenbach, Pascal Schmidt, Charles Takyi, Pascale Talarski oder Fabio Fahrian. Natürlich werden die Krefelder in der Liga nicht alleine sein, wenn es um Qualität bei Standards geht. Doch im Vorjahr bissen sich die Offensivleute oftmals die Zähne aus an zähen Verteidigern. Tore nach Ecken oder Freistößen gelangen nur selten. Zeit, um diese Disziplin zur Hochform zu bringen, haben die Uerdinger noch. Vielleicht ergibt sich ja schon morgen im Testspiel gegen den westfälischen Oberligisten SuS Stadtlohn in der Grotenburg (16 Uhr) eine weitere Gelegenheit dazu.