Enttäuschend war aus Gäste-Sicht sicherlich, dass eine 60-minütige Überzahlsituation nicht ausgenutzt werden konnte. In der Offensive des VfR lief über die gesamte Spielzeit nicht viel zusammen. Nur über Standard-Situationen wussten die Fischelner zu gefallen.

Aus dem Spiel heraus war die Union-Verteidigung um Phillip Schepers und Kevin Enke, die angeschlagen ins Spiel gingen, kaum zu überwinden.

Die klarste Torgelegenheit hatten ohnehin die Hausherren. Eine schöne Kombination über Marcel Göbels und Benedickt Kracke fand Mimoun Akkrom als Abnehmer vor dem Fischelner Tor, doch der Nettetaler konnte VfR-Schlussmann Till Kohnen nicht überwinden.

In einer temporeichen und kampfbetonten Partie spielten die Seenstädter nach der Gelb-Roten Karte für Sven Schmitz (30.) in Unterzahl. Fischeln tat sich gegen den Gegner sichtlich schwer.

"Die Mannschaft hat zwar Willen gezeigt, eine spielerische Offenbarung war es allerdings nicht", kommentierte VfR-Boss Thomas Schlösser die spielerische Qualität seines Teams gegen kompakt stehende Unioner. Auch im zweiten Spiel in Folge gegen Teams aus dem Tabellenkeller konnte der VfR nicht überzeugen und ließ erneut wichtige Zähler im Kampf um die Spitzenposition liegen.

Zu viele Akteure blieben unter ihren Möglichkeiten - ein Problem, das Übungsleiter Dieter Hußmanns kennt: " Einige Spieler sollten sich mal hinterfragen, ob sie wirklich alles für unser Ziel geben." Feldüberlegen ja, aber nicht die bessere Mannschaft. Das ist es, was alle Beteiligten beim VfR wurmt.

Für die abstiegsbedrohten Nettetaler war dieses Remis ein wichtiger Punktgewinn, in der aktuellen Lage aber ebenfalls zu wenig. "Die zweiwöchige Pause wird uns Gelegenheit geben, neue Kräfte zu sammeln.

Die Punktgewinne gegen Grevenbroich und Fischeln stimmen zuversichtlich", sagte Nettetals Fußball-Abteilungsleiter Dirk Riether.