Fussball: Nicht landesligatauglich
Der Linner SV verliert mit 2:5 in Nettetal und spielt gegen den Abstieg.
Nettetal. Langsam, aber sicher wird der Linner SV zur Schießbude der Fußball-Landesliga: Bei Union Nettetal setzte es für die Mannschaft von Josef Cherfi eine satte 2:5-Packung, mit 31 Gegentoren stellen die Burgstädter mittlerweile eine der schlechtesten Defensivreihen. "Wir hoffen auf die Winterpause, momentan gehen wir am Stock", so Cherfi, der seit Wochen zahlreiche erfahrene Stammspieler wegen Sperren und Verletzungen ersetzen muss. In Nettetal sah es bis zur Halbzeitpause (1:2) nicht so schlecht aus, danach "war es nicht landesligatauglich, was wir gespielt haben", so Cherfi.
Mit viel Willen waren die Linner aus der Kabine gekommen, wollten den knappen Rückstand umbiegen. Doch der Pausentee war gerade ausgetrunken, da verursachte Mehmet Sapmaz einen Foulelfmeter gegen Sebastian Vieten - Gezim Nasufi verwandelte zum 3:1. "Das war der Knackpunkt des Spiels", so Cherfi. "Bis dahin haben sie uns nicht wirklich beherrscht."
Der Rest war ein munteres Schaulaufen der Hausherren: Beim 4:1 legte Matthias Yakar wunderbar mit der Hacke für Milun Novakovic auf, das 5:1 besorgte wieder Nasufi. "Damit waren die noch gut bedient", findet Union-Trainer Georg Mewes, der ebenfalls zahlreiche verletzte Spieler ersetzen musste.
Drei Leute, die im vergangenen Jahr noch in der A-Jugend-Bestengruppe des Vereins spielten, standen am Ende auf dem Platz. "Das freut mich ganz besonders. Es ist nicht selbstverständlich, dass die auf Anhieb in der Landesliga Fuß fassen können", so Mewes, der vor allem für den 20-jährigen Torwart Björn Blättermann ein Sonderlob parat hatte: "Er hat überragend gehalten. Zu Saisonbeginn hat er nicht immer so gut ausgesehen, gegen Tönisberg und Fischeln die ein oder andere Unsicherheit gezeigt. Das hat er aber super weggesteckt und uns bisher sehr geholfen."
Während die Nettetaler ihre Positionen im Verfolgerfeld der Spitzengruppe der Liga gefunden zu haben scheinen, krebsen die Linner im unteren Tabellenbereich herum - der Abstand zu den Abstiegsplätzen beträgt mittlerweile nur noch vier Punkte.
"Wir haben in dieser Saison nicht einmal mit der Mannschaft spielen können, die im vergangenen Jahr Vizemeister geworden ist", klagt Cherfi. "In den letzten Spielen vor der Winterpause geht es für uns darum, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Und das wird schwer genug."