Galopp: Am Sonntag startet das Rennen der großen Träume
Wer sich beim Herzog-von-Ratibor-Rennen in Krefeld bewährt, hat das Zeug zum Star.
Krefeld. Es ist ein Rennen der großen Hoffnungen und der Träume. Wer am Sonntag im Europa-Gruppe-III-Rennen des Großen Bombardier-Vossloh-Preises um das Herzog-von-Ratibor-Rennen auf der Galopprennbahn im Krefelder Stadtwald (Erstes Rennen um 11.30 Uhr) gewinnt, steht im Normalfall vor einer großen Karriere, und die Züchter und Besitzer müssen sich um die finanzielle Seite für dieses Pferd keine Sorgen machen. So wurde der Vorjahressieger Peligroso nach seinen Krefelder Erfolg von Mario Hofer und dem Stall Steigenberger zu einem hohen sechsstelligen Euro-Betrag an die Maktoum-Scheichs nach Dubai verkauft.
Acht zweijährige Hengste treten am Sonntag zum Abschluss der Krefelder Saison um die Prämien von insgesamt 67710 Euro an. Das Besondere an der Besetzung ist die Tatsache, dass es zwar Außenseiter, aber keine nach bislang gezeigten Leistungen völlig chancenlose Pferde gibt. Und so äußersten sich auch alle sechs an diesem Rennen beteiligten Trainer einhellig optimistisch über die Chancen ihrer Pferde.
Der aus Krefeld stammende Peter Schiergen ist aus seinem Stall in Köln mit drei Hengsten vertreten. Stalljockey Andrasch Starke hat sich für Neatico aus dem Gestüt Ittlingen der Wittener Möbelhändler-Dynastie Ostermann entschieden. Das wird dem Pferd die Spitzenposition an der Wettbörse einbringen. Allerdings haben die Wettfavoriten in den vergangenen vier Jahren nicht mehr gewonnen. Letztmals gelang das im Jahre 2004 dem heute vergessenen Hengst namens Kahn.
Andere Sieger des Ratibor-Rennens kamen später zu großem Ruhm. Wenn Rennpferdefreaks die Namen Kronenkranich, Lombard, Lirung, Abary, Esclavo oder Lagunas hören, geraten sie in spontane Verzückung. Das macht auch den Reiz dieses tollen Rennens aus. Natürlich ist auch ein Hengst aus dem großen Stall von Mario Hofer im Stadtwald dabei. Er heißt Kite Hunter, gehört dem heute mit Leidenschaft als Blumenhändler tätigen Hotelerben Albert Steigenberger. Hofer ist mit seinen jungen Pferden extrem erfolgreich, ein Sieg von Kite Hunter allerdings wird schon schwierig, auch wenn der Coach sagt: "Wir wollen weit vorne landen." Das wollen alle anderen auch.
Eine gute halbe Stunde nach dem Hauptrennen (es soll um 14.45 Uhr starten) wird mit dem Preis der "Straßenbahn-Jockeys" die mit einer Garantieauszahlung von 10 Euro in der Viererwette verbundene "Wettchance des Tages" gelaufen. Wer allein treffen will, muss sich auf vermeintliche chancenlose Außenseiter konzentrieren. Ein Fall dafür wäre die Stute Signora (Nr.10).
Rennvereins-Präsident Jan Schreurs rechnet mit einem vollen Haus: "Wir sind auch froh darüber, für diesen Renntag einen Sponsor gefunden zu haben." Schreurs feiert am Sonntag seinen letzten U60-Geburtstag auf der Rennbahn.