Galopp: Sechs Renntage und viele offene Fragen

Künftiger Pächter der Trainingsanlage noch ungeklärt. Wettumsätze wurden gesteigert. Busch-Memorial steigt am 25. April.

Krefeld. "Die Rennbahn ist ein Schmuckstück dieser Stadt, und die Politik in Krefeld steht auch hinter dem Galopprennsport."

Der Krefelder Rennclub-Präsident Jan Schreurs präsentierte am Donnerstag auf der frühlingshaft strahlenden Stadtwald-Rennbahn das Programm für die Saison 2010 mit insgesamt sechs Renntagen - vom 25. April mit dem Dr. Busch-Memorial am Deutsch-Niederländischen Renntag bis zum 7. November mit dem Herzog von Ratibor-Rennen.

Dafür fahndet der Rennclub noch nach einem Sponsor. Ansonsten ist die Marketing-Lady Tania Cosman mit ihrer Ausbeute zufrieden: "Unsere Veranstaltungen sind komplett vermarktet. Darauf sind wir stolz." Präsident Schreurs bleibt dennoch realistisch: "Wir hätten gern noch mehr Renntage veranstaltet. Aber wir gehen kein Risiko ein." Das Jahr 2009 schloss der 1997 gegründete Rennveranstalter mit einem vertretbaren Minus von 2909 Euro ab. Zumal vor allem die Wettumsatzzahlen im Vergleich zu 2008 absolut vorzeigbar waren: Sie wurden im Durchschnitt von 77 398 Euro auf 83 076 Euro gesteigert. An Sponsorengelder flossen 257 885 Euro in die Kasse. Eine Hängepartie ist unverändert die Frage, wer künftig die noch im Besitz der Sparkasse Krefeld befindliche Trainingszentrale, das Geläuf und den Führring pachtet. Schreurs favorisiert die stadteigene Wohnstätte AG, doch eine endgültige Entscheidung steht aus.

Im Stallbereich rechnet Schreurs als Zugang mit dem derzeit noch in Iffezheim weilenden Besitzer Klaus Hofmann. Doch der schon in zahlreichen Rennställen aktive Wiesbadener Millionär (er verkaufte seinen Anteil an einem Computerunternehmen für 30 Millionen Euro) gilt als schwierig. Er war mit seinen rund 30 Pferden kurz auch schon bei Mario Hofer in Krefeld und könnte jetzt in den 50-Pferde-Stall von Erika Mäder ziehen, die dann das ihr angebotene Quartier mit 35 Boxen und entsprechend noch zu bauenden Sozialraum nutzen könnte. Ungeklärt ist auch die Finanzierung des durch den Ausfall des Frühjahrs-Meetings in Baden-Baden übernommenen Betty Barclay-Rennens. Schreurs hofft deshalb auf Gelder vom Dachverband in Köln, der neuerdings unter dem Oberbegriff "German Racing" bundesweit einheitlich agiert.