Krefeld Galopprennsaison 2017: Boxen auf im Stadtwald

Altmeister Reinhard Fries reitet mit 67 Jahren den Wallach Kiowa am Dienstag zum Auftakt der Galopprennsaison 2017. Der Eintritt ist frei.

Emirati Spirit mit Eva-Maria Zwingelstein im Sattel beim Renneen in Baden-Baden. Der Krefelder Trainer Mario Hofer sattelt am Dienstag im dritten Rennen Emirati Spirit, geritten wird er von Tochter Stefanie.

Emirati Spirit mit Eva-Maria Zwingelstein im Sattel beim Renneen in Baden-Baden. Der Krefelder Trainer Mario Hofer sattelt am Dienstag im dritten Rennen Emirati Spirit, geritten wird er von Tochter Stefanie.

Foto: Klaus Jörg Tuchel

Krefeld. Mit freiem Eintritt beginnt zum ungewöhnlichen Termin am Dienstag um 16.20 Uhr die Saison auf der Galopprennbahn im Stadtwald. Der Zeitpunkt hat seine Ursache in der Partnerschaft des deutschen Galopprennsports mit den französischen Wett- und Verbandsorganisationen. Von den Erträgen der in Frankreich über die Live-Übertragungen in rund 12 000 Wettläden erzielten Umsätze wird der Renntag finanziert. Die Umsätze dort liegen im Bereich bis zu zwei Millionen Euro. Davon werden rund drei Prozent an den deutschen Partner abgeführt und ein Großteil der Kosten bezahlt.

Weil die Rennpreise etwas höher sind als an normalen Tagen in Deutschland, ist das Interesse zu den sieben Rennen bis 19.30 Uhr groß. Im Schnitt sind es zwölf Pferde pro Rennen — ganz nach dem Geschmack der Franzosen, die pralle Felder mögen, weil die Wettquote dann erfahrungsgemäß höher ist.

Es gibt auch zwei unterschiedliche Wettpools mit Frankreich- und Deutschland-Quoten, wobei die Frankreich-Quoten meist höher sind. Da die deutschen Zocker-Experten über das Internet zu dieser Variante einen problemlosen Zugang haben, sind die Umsätze im deutschen Totalisator meist gering.

Kurios geht es gleich im ersten Rennen zu. Der 67-jährige Reinhard Fries aus Hannover reitet für seine Ehefrau Renate Fries-Jung den neunjährigen Wallach Kiowa beim 63. Start im Leben mit neun Siegen. Bei Kiowa geht es stets nach der Taktik des legendären Trainers Heinz Jentzsch: vorne gehen, dann kann man auch nicht behindert werden. Kiowa lief im Winter mäßig auf den Sandbahnen von Neuss und Dortmund. Die letzte Form auf Gras in Köln war passabel. Neben den ständigen Gästen aus Belgien und den Niederlanden sind zahlreiche Krefelder Pferde dabei.

Mario Hofer sattelt im dritten Rennen den zuletzt erkrankten Seriensieger Emirati Spirit, den Tochter Stefanie reitet, Edwin im sechsten Rennen und zum Finale den Favoriten Naivo.

Für Erika Mäder treten Dakota Sun im fünften Rennen und Kreuz As im siebten Rennen an. Stefanie Hofer ist schon im ersten Rennen im Sattel des selten laufenden Veteranen Matreas. Der Renntag im Stadtwald ist nach Düsseldorf der zweite Grasbahn-Renntag in NRW. Mit Andreas Wöhler, Peter Schiergen und Waldemar Hickst sind weitere Spitzentrainer vertreten.

Im sechsten Rennen sattelt Andreas Suborics den chancenreichen Hengst Dragon Lips, den der Schotte Ian Ferguson reitet. Suborics hat zu Saisonbeginn den Stall von Andreas Löwe in Köln übernommen. Seine erfolgreiche Jockey-Karriere hat er beendet: „Die letzten zwei Jahre waren sehr strapaziös. Ich bin froh, dass die Probleme mit dem Gewicht nun vorbei sind.“ Beim Saisonauftakt am Sonntag in Hoppegarten gewann Suborics das Hauptrennen um den Preis des Gestüts Röttgen mit der Stute Flemish Duchesse und damit sein erstes Rennen als Trainer.

Der nächste Krefelder Renntag ist am Sonntag, 23. April, mit dem Dr. Busch-Memorial als erstem Jahreshöhepunkt auf der Stadtwald-Rennbahn.