Handball: Bei Bayer ist Feuer unterm Dach
Trotz des klaren Sieges über Aachen besteht Redebedarf.
Uerdingen. Mit einem 34:26 (19:14)-Erfolg über den BTB Aachen verbuchte der SC Bayer Uerdingen in der Handball-Regionalliga einen Pflichtsieg und fuhr gegen das sieglose Schlusslicht zumindest den anvisierten doppelten Punktgewinn ein.
Doch so richtig rappelte es erst nach der Partie, in der beide Teams jede Regionalligatauglichkeit hatten vermissen lassen. "Was bei den Aachenern los ist, interessiert mich nicht. Aber beim SC Bayer haben wir andere Erwartungen und Anforderungen. Am Dienstag werde ich bei der Spielanalyse in der Kabine sitzen und mit den Herren Tacheles reden. So läuft das nicht.
Die meisten Spieler hatten schon vor dem Anpfiff gewonnen. Mit nur 60 Prozent Leistungsbereitschaft geht man nicht in so ein Spiel. Über die 16 Fehlwürfe und fast 30 technischen Fehler erwarte ich genaue Auskünfte, schimpfte Handballchef Manfred Fothen wie ein Rohrspatz.
Jörg Förderer, der 60 Minuten auf der Bank saß und sich selbst nicht einwechselte, pflichtete bei: "Die Herren haben die Füße hochgelegt und den Schlendrian so richtig ausgepackt. Egal, ob Deckung oder Angriff, heute lief nicht viel. Dabei waren die Gastgeber gut ins Spiel gekommen, führten 7:3 (9.) und 13:5 (17.).
Doch nach dem 18:10 (26.) schlich sich der bereits erwähnte Schlendrian ein, die Gäste holten Tor um Tor auf. Nach dem Seitenwechsel das gleiche Spiel. Mit dem 29:19 schien die Messe gegen einen klar unterlegen Gegner gelesen, doch die Uerdinger verwalteten nur noch den Sieg.
Hart ins Gericht ging Förderer später mit dem erst 17-jährigen Sebastian Bartmann, der zweimal Anweisungen von der Bank nicht befolgte und folgerichtig fast die gesamte zweite Hälfte auf der Bank schmoren musste. "Heute hat es Sebastian getroffen.
Hier kann nicht jeder machen, was er will. Ohne Disziplin läuft nichts. Daran müssen wir arbeiten, sonst beziehen wir in Dormagen gleich die vierte Auswärtsniederlage, sagte Förderer, der die biedere Darbietung nicht so schnell abhaken kann.